Börsen-Strategie: Aktien von Familienunternehmen
Börsennotierte Familienunternehmen bieten Ihnen als Anleger zahlreiche Vorzüge. Wir blicken heute hier im „Schlussgong“ auf die Gründe, die für ein Investment in Familienunternehmen sprechen und Sie erfahren, warum diese für risikoscheue und dennoch renditeorientierte Anleger genau das Richtige sind.
Gründe für den Kauf von Aktien von Familienunternehmen
Aktien von Familienunternehmen schwanken häufig weniger als „herkömmliche” Aktien von Unternehmen, die nicht familiengeführt werden. Der Grund: Inhabergeführte Familienunternehmen haben in der Regel einen Großaktionär, der mindestens 25% der Stimmrechte hält. Was ist daran so gut für Sie als Anleger?
Häufig sind die Familienunternehmer im Vorstand oder Aufsichtsrat aktiv. Somit handelt es sich bei den Entscheidern gleichzeitig um die Profiteure der Entscheidungen. Soll heißen: Dieser Umstand führt zu einer langfristig ausgerichteten Strategie.
Die Unternehmenslenker und -haupteigentümer der Baumarktkette Hornbach fassen diese Philosophie wie folgt zusammen: „Wir denken nicht quartalsweise, sondern in Generationen.“ Das wird auch dadurch sichtbar, dass die entsprechenden Entscheider meist länger im Unternehmen bleiben, da es sich um ihr Lebenswerk handelt.
Wahrscheinlich haben auch Sie diese Erfahrung gemacht: In einer Welt, in der fast jeder „eingekaufte“ Manager an den kurzfristigen Profit und nicht an die langfristigen Folgen denkt („Quartals-Denken“), ist diese Einstellung doch wirklich eine Ausnahme!
Aktien von Familienunternehmen: Oftmals ruhiger und renditestärker
Ein langfristiger Vergleich zwischen Familienunternehmen und dem Euro Stoxx 50 (umfasst die 50 größten börsennotierten Unternehmen der Euro-Zone) zeigt, dass die Familienunternehmen fast immer bessere Renditen liefern. Aktien von inhabergeführten Unternehmen sind also nicht nur ruhiger, sondern auch renditestärker als „herkömmliche” Aktien.
Ein weiterer Pluspunkt für Familienunternehmen: Sie verfügen im Schnitt über eine überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquote. Die Familienunternehmen in Deutschland verfügten zuletzt über eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von 42%. Werte ab 30% gelten gemeinhin als solide.
Für Sie zur besseren Einordnung: Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft darüber, wie viel Prozent vom Gesamtvermögen eines Unternehmens aus eigenen Mitteln – und nicht aus Krediten oder Anleihen – finanziert ist.
Familienunternehmen gehen häufig gestärkt aus Krisen hervor
Eine höhere Eigenkapital-Ausstattung verleiht den Unternehmen in Krisenzeiten (wie wir sie aktuell erleben) Stabilität und Banken-Unabhängigkeit – alles Faktoren, von denen Sie als Anleger nur profitieren können.
Und sobald die Märkte wieder in ruhigeres Fahrwasser geraten und sich der Fokus verstärkt auf Kriterien wie Bilanzqualität, Höhe und Stabilität der Dividendenzahlung und Ertragskraft richtet, werden Familienunternehmen zu den ersten und größten Gewinnern dieser Entwicklung zählen.
Daher sollten Sie als Anleger Ihren Blick genau dann in diese Richtung lenken, wenn die Mehrzahl der anderen Anleger es (noch) nicht tut. Auf diese Weise können Sie – so hat es die Vergangenheit gezeigt – in großem Umfang von den Tugenden der inhabergeführten Unternehmen profitieren. Ich stelle Ihnen daher hier im „Schlussgong“ regelmäßig inhabergeführte Unternehmen vor.