Börse: Rot wie der Weihnachtsmann!
Die Weihnachtsmannrallye war wohl von Anfang Dezember bis Mitte des Monats. Danach war Schluss. Gerade der DAX hat schwer zu kämpfen und notiert aktuell knapp 200 Punkte unter der 20.000er Marke. Dass er sie in diesem Jahr überhaupt erreicht hat, ist eine Leistung. Das müssen wir anerkennen. Gestartet sind wir nämlich bei 16.800 Punkten!
Ein Rekordjahr auf der ganzen Linie, wenn sogar der DAX um 3.000 Punkte steigt – ohne, dass wir vorher einen Crash hatten.
Geht es 2025 so weiter? Vermutlich nicht. So klingen zumindest einige Stimmen, die den Markt durchleuchten. Das ist auch OK. Ein Jahr Verschnaufpause wäre durchaus in Ordnung. Dass Trump und Musk die US-Börsen nach oben schieben werden, kann ich mir eher vorstellen. Ob sich der DAX im Windschatten mit nach oben schleichen kann, müssen wir abwarten. Doch selbst das Plus in den USA ist nicht in Stein gemeißelt, wenngleich die Saisonalität dem S&P 500 einen 10 Prozent Anstieg pro Jahr gibt. Nachwahljahre sind gut. Üblicherweise. Dafür geht es im Folgejahr durchschnittlich 3 Prozent nach unten.
Nachwahljahre schieben den DAX nach oben
So siehst es im Schnitt bei den vergangenen 6 Nachwahljahren im DAX aus. Von 2001 bis 2021. Das kann sich doch sehen lassen!
Tatsächlich war nur das Jahr 2001 negativ. Damals ging es in der Spitze um 40 Prozent nach unten. Letztlich endete das Jahr bei einem Minus von 18 Prozent. Alle anderen Jahre waren durch die Bank positiv. 2009 ging es 26 Prozent nach unten, doch das Jahr endete mit einem Plus von 21 Prozent. Der Rest kannte fast nur eine Richtung: nach oben.
Natürlich ist jedes Nachwahljahr speziell. Hier einen Durchschnitt zu betrachten, mag ganz interessant sein. Letztlich passiert politisch meist viel und das gestaltet die Kurse. Deshalb ist es zwar spannend zu analysieren, wie so ein Nachwahljahr verlaufen kann, doch die Realität sieht in der Regel anders aus.
Wenn sich die Kurse an die Durchschnitte halten, könnten wir am Ende bei Plus von knapp 20 Prozent stehen. Denn dann haben wir keine Krise wie 2001 und es geht einfach nur weiter nach oben.
Bekommen wir eine neue Krise, dann werden die Märkte sicherlich nicht nur in der Einbahnstraße fahren – und wenn, dann nach unten. So richtig den Teufel an die Wand malen, kann ich noch gar nicht. Dazu habe ich nicht ausreichend negative Ausblicke für 2025 gesehen. Ja, es kann eine Korrektur kommen, aber wann kann das nicht? Wenn es sich hierbei um das einzige Schreckgespenst handelt, dass 2025 herumspuken wird, dann ist eigentlich alles gut.
Klar, zahlreiche Aktien sind überbewertet nach diesem starken Jahr. Mit Trump sitzt ab Januar jemand im Amt, der radikale Änderungen herbeiführen kann. Das wird definitiv anders laufen als die letzten 4 Jahre Schlafwagen Biden. Was letztlich besser ist, darf jeder selbst entscheiden. Wir haben sogar trotz unserer „schlechtesten Regierung aller Zeiten“ einen DAX auf Rekordstand. Und solange sich das Depot freut, kann man ja auch die Politiker einfach Politiker sein lassen. Dass sich die kommenden Neuwahlen bei uns groß auf den DAX auswirken, erwarte ich nicht.