Blitzcrash als Kaufchance? Die Hintergründe des Ausverkaufs
Der Ausverkauf an den Börsen direkt zum Wochenstart war heftig. So geht das nun schon zum zweiten Mal in Folge, nachdem nur eine Woche zuvor die „DeepSeek-Sau“ durchs Dorf getrieben wurde.
Auch das war nur ein Sturm im Wasserglas, doch die Nerven der Anleger liegen trotzdem blank. Haben Sie sich auch Sorgen um Ihre Aktien gemacht? Schauen wir uns mal an, ob dieses Mal mehr Substanz in den Marktbewegungen steckt.
Trump-Zölle, Panik an den Märkten – was steckt dahinter?
Die jüngsten Kursrückgänge an den Börsen sind maßgeblich auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten und teilweise bereits eingeführten hohen Zölle zurückzuführen. Diese umfassen 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf Waren aus China. Zusätzlich werden 10% auf kanadische Energieimporte wie Öl, Erdgas und Strom erhoben.
Trump begründet diese Maßnahmen mit der Bekämpfung des illegalen Drogen- und Menschenschmuggels sowie der Notwendigkeit, amerikanische Arbeitsplätze zu schützen.
Die Hintergründe des Ausverkaufs
Die Ankündigung dieser Zölle hat weltweit Besorgnis über mögliche Handelskriege ausgelöst. Analysten warnen vor erheblichen makroökonomischen Auswirkungen, einschließlich potenzieller Rezessionen in Kanada und Mexiko, steigender Inflation in den USA und erhöhter Marktvolatilität. Die betroffenen Länder haben bereits Gegenmaßnahmen angekündigt, was die Unsicherheit an den Märkten weiter verstärkt.
Diese Entwicklungen haben zu einem Vertrauensverlust bei Investoren geführt, die nun vermehrt Risiken scheuen und sichere Anlageformen bevorzugen, was die aktuellen Ausverkäufe an den Börsen erklärt.
Schon wieder ein Blitz-Crash – Déjà-vu aus Trumps erster Amtszeit
Wir kennen solche „Blitz-Crashs“ schon aus Trumps erster Amtszeit. Hier waren derartige Ausverkäufe vor allem zu Beginn seiner Amtszeit schwer in Mode. Sie waren stets die besten Kaufgelegenheiten, weil sich die Notierungen auch sehr schnell wieder erholten und im Laufe von Trumps Präsidentschaft immer höher stiegen.
Praktisch keine einzige der Untergangs-Prophezeiungen (Rezession, Handelskrieg, starke Inflation etc.) hat sich erfüllt. Und so wird es auch diesmal sein. Trump macht Druck, kassiert auch Gegendruck, und danach setzt man sich an einen Tisch und macht einen Deal. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Ich denke, ein Großteil der jüngsten Volatilität geht auch auf das Konto zu leichtsinniger Anleger, die glaubten, steigende Kurse wären ein Selbstläufer. Diese werden nun bei jedem Rücksetzer nervös und verkaufen.
Bei Kryptowährungen und Gold sehen wir vollends irre Bewegungen. Zölle wirken inflationär. Eigentlich sollten beide also von der Entwicklung profitieren, gelten diese doch als Inflationsschutz. Stattdessen sahen wir aber Ausverkäufe. Das macht absolut keinen Sinn.
Es handelt sich auch nicht um normale Marktbewegungen, sondern um Liquidationsverkäufe überhebelter Positionen. Mithin also um exzellente Kaufgelegenheiten für clevere Anleger, die einen kühlen Kopf bewahren können.