Blei-Jahresausblick 2018: das zweite Angebotsdefizit in Folge

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Das zweite Angebotsdefizit in Folge wartet in 2018 auf den Bleimarkt. Dies sollte die Bleipreise hoch halten.

Bleimarkt in 2018: das zweite Angebotsdefizit in Folge

Der globale Bleimarkt ist nach sieben Jahren Überschuss in ein überraschend hohes Angebotsdefizit von 169.000 Tonnen gerutscht. So lautet die Einschätzung der International Lead and Zinc Study Group (ILZSG).

Grund dafür ist eine deutlich rückläufige Produktion in den USA und höhere Importe Chinas.

Auch für 2018 prognostiziert die ILZSG ein weiteres Defizit. Dieses soll mit 45.000 Tonnen zwar geringer ausfallen, doch diese Prognose könnte noch nach oben korrigiert werden. So erwarten beispielsweise die Analysten von Wood Mackenzie für 2018 ein Defizit von 1150.000 Tonnen nach 119.000 Tonnen im Vorjahr 2017.

Angebotsdefizit trifft auf niedrige Bleibestände

RSD01.03.18

Quelle: kitcometals.com

Entwicklung der LME-Bleibestände in den letzten 5 Jahren.

Globale Bleinachfrage hoch aber weniger dynamisch

Sowohl die ILZSG, als auch Wood Mackenzie prognostizieren für 2018 also ein geringeres Defizit als in 2017. Grund dafür ist die globale Bleinachfrage. Diese soll laut ILZSG 2018 deutlich an Dynamik verlieren. In Europa soll die Bleinachfrage stagnieren, in China dürfte sie zwar weiter wachen, aber wohl nicht mehr mit der gleichen hohen Dynamik wie im vergangenen Jahr. 2017 hatte China überraschend viel Blei nachgefragt, da der Bedarf für E-Trikes stark gestiegen war.

Die stärkste globale Nachfragekomponente ist aber der Batteriemarkt. Und hier kommt auch die Automobilindustrie ins Spiel, die fast zwei Drittel der Gesamtnachfrage ausmacht. Erwartungsgemäß dürfte die Nachfrage in diesem Sektor in 2018 etwas sinken, m.E. jedoch nicht so stark wie das manch ein Beobachter glauben mag. Schließlich sind Nickel-Metallhydrid-Batterien und Lithium-Ionen-Batterien (vor allem in Hybrid-Fahrzeugen) noch deutlich teurer in der Herstellung als Bleibatterien und können auch noch nicht so gut recycelt werden.

Entsprechend gehe ich davon aus, dass die globale Bleinachfrage in 2018 zwar etwas zurückkommen dürfte, insgesamt aber durchaus hoch bleibt.

Blei-Angebot verliert an Dynamik

Ein wesentlicher Knackpunkt für die Angebotsseite im Bleimarkt in 2017 war die Schließung von Bleischmelzen aus Umweltgründen in China.

Ich gehe davon aus, dass dies auch in diesem Jahr ein wesentlicher Faktor sein wird, der das Angebot einschränkt. Zum einen dürften die neuen Umweltstandards in China dazu führen, dass die Produktion in vielen primären Bleischmelzen eingeschränkt bleiben wird. Zum anderen dürften auch viele neue Schmelzen gar nicht erst in Betrieb gehen, aufgrund der höheren Standards.

Fazit

Alles in allem dürfte der Bleimarkt auch in diesem Jahr, zum zweiten Mal in Folge, ein Angebotsdefizit aufweisen. Dieses dürfte zwar geringer sein als im Vorjahr, doch angesichts der Entwicklung von Angebot und Nachfrage ist nicht davon auszugehen, dass der globale Bleimarkt vor 2020 wieder einen Überschuss aufweist. Zusätzlich zu den niedrigen Lagerbeständen dürfte dies genügen um das Bleipreisniveau zumindest hoch zu halten.