Bis zu 11 Prozent Rendite mit Legosteinen

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Ihr Vermögen zu schützen und zu mehren, fällt schwerer denn je. Wegen der niedrigen Zinsen lohnt es sich bereits seit Jahren nicht mehr, das Geld auf dem Sparbuch oder dem Festgeldkonto zu parken. Jetzt müssen Sparbuchbesitzer sogar Verluste hinnehmen. Weil es keinen Zinsausgleich für die hohe Inflationsrate gibt. Ihr Geld wird schleichend enteignet. Oder anders ausgedrückt: Sie machen Verluste!

Selbst verrückt erscheinende Geldanlagen sind inzwischen dem Sparbuch oder Festgeldkonto zu bevorzugen. Wie wäre es beispielsweise, in Legosteine zu investieren?

LEGO ist einer der größten Spielzeughersteller weltweit mit einer beeindruckenden letzten Jahresbilanz. Die Umsätze des dänischen Familienunternehmens legten um 13 Prozent auf 43,7 Milliarden Dänische Kronen (5,9 Milliarden Euro) zu. Das operative Ergebnis wuchs sogar um 19 Prozent auf 12,9 Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Euro). Der Gewinn stieg ebenfalls um 19 Prozent auf 9,9 Milliarden Kronen (1,3 Milliarden Euro).

Familienunternehmen mit Tradition

Der dänische Tischlermeister Ole Kirk Christiansen brachte 1932 die ersten Legosteine als Holzspielzeug heraus. Die Steine wurden weiterentwickelt und hatten im Jahr 1949 bereits Ähnlichkeit mit den Steinen von heute. Allerdings war die Unterseite noch hohl, sodass die Steine nicht stabil aufeinander gestapelt werden konnten. Das Problem wurde jedoch bald gelöst – fertig war der Legostein, der bis heute verkauft wird.

Gebaut werden heute oft keine phantasievollen Eigenkreationen wie in den Anfangsjahren. Stattdessen gibt es Sets mit Bauanleitungen, um berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Taj Mahal oder Raumschiffe aus bekannten Filmen zu kreieren. Die Sets sind häufig limitiert und rücken zunehmend in den Fokus von Sammlern.

Attraktiver als Gold, Aktien oder Anleihen

Wissenschaftler der Hochschule für Wirtschaft (HSE) in Moskau haben jetzt herausgefunden, dass die Preissteigerungen beliebter Lego-Sets auch als Investment attraktiv sind. Laut tagesschau.de haben Sammlerstücke, die auf dem Sekundärmarkt gehandelt werden, eine jährliche Rendite von bis zu elf Prozent. Für die Studie wurden die finanziellen Renditen von alternativen Anlagemöglichkeiten untersucht – mit dem überraschenden Ergebnis, dass die LEGO-Sets sogar höhere Renditen einbringen als herkömmliche Anlageformen wie Gold, Aktien oder Anleihen. Für ihre Analyse haben die Forscher Preise von mehr als 2.000 LEGO-Sets untersucht, die zwischen 1987 und 2015 produziert wurden.

Zu den Highlights gehören unter anderem das „Taj Mahal“ sowie der „Millennium Falcon“, ein fiktives Raumschiff aus der Star Wars Reihe. Die indische Sehenswürdigkeit im Miniaturformat kostet heute etwa 2.500 Euro. Als das Set 2008 auf den Markt kam, war es für 250 Euro zu haben. Der „Millennium Falcon“ liegt heute bei rund 2.000 Euro und kam für 500 Euro auf den Markt.

Risiko im Blick behalten

Risikofrei ist eine Geldanlage in Legosteine allerdings nicht. Für häufig nachgefragte Produkte gibt es nämlich manchmal eine Neuauflage. Das gilt auch für solche, die einst als limitierte Edition erschienen sind. Eine Neuauflage des „Millennium Falcon“ ließ beispielweise den Kurs von über 4.500 Euro auf 2.000 Euro abstürzen.

Bitte denken Sie jetzt aber nicht, dass Sie dann doch das Sparbuch bevorzugen, obwohl Sie keine Zinsen bekommen. Es lässt sich einfach nicht schönrechnen: Wer sein Geld auf dem Sparbuch liegen lässt, macht Verluste.