BHP-Aktie: Diese 2 Faktoren sprechen für den Rohstoff-Titel

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Haben Sie schon die neuen Zahlen von BHP gesehen? Tatsächlich lief es für den australischen Bergbaugiganten zuletzt nicht gerade rosig. Trotzdem fielen die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen unterm Strich deutlich besser aus, als vom Markt erwartet wurde. Dennoch: Als Anleger sollten Sie auch die negativen Aspekte kennen, da es gerade hier ordentlich Luft nach oben gibt – was auch der zuletzt eher mäßig laufenden Aktie auf die Sprünge helfen könnte.

Schauen wir uns hierzu den schon etwas länger veröffentlichten Bericht zum Geschäftsjahr 2023 an (per Ende Juni 2023) und beginnen mit dem Cashflow. Der operative Barmittelzufluss von BHP belief sich demnach in den 12 Monaten bis einschließlich Juni auf 18,7 Milliarden USD und lag damit -42 % unter dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum und immer noch -31 % unter dem 2021er Vergleichswert. Der Rückgang des operativen Cashflows lässt sich vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen.

BHP: Verkaufspreise gesunken, Kosten gestiegen

Erstens: Der australische Eisenerzriese hat im Fiskaljahr 2023 für seine Produkte aufgrund des makroökonomischen Widerstands deutlich niedrigere Verkaufspreise erzielt. So fielen der durchschnittlich erzielte Preis für Eisenerz um -18,2 %, der von Kupfer um -12,3 % und der von metallurgischer Kohle um -21,9 %.

Zweitens: Die Kosten sowohl der Produktion als auch der Finanzierung von Projekten stiegen im Geschäftsjahr 2023 deutlich an – getrieben durch die hartnäckige Inflation und die höheren Zinsen. In der gigantischen Kupfermine Escondida etwa stiegen die Kosten pro produziertem Pfund um +16,6 %, am Standort Spence um +24,1 % und in der australischen Pilbara-Eisenerzregion um insgesamt +5,8 %.

BHP hat also niedrigere Preise für seine Produkte erzielt und gleichzeitig höhere Produktionskosten hinnehmen müssen. Entsprechend waren die Auswirkungen auf den Cashflow. Wichtig für Sie: Das Blatt könnte sich allerdings alsbald wenden. Es zeichnen sich nämlich sowohl auf der Ausgaben- als auch auf der Einnahmenseite wichtige Verbesserungen ab.

Rohstoff-Aufwärtszyklus steht wohl bevor

Die Rohstoffpreise könnten 2024 und darüber hinaus in einen nachhaltigen Aufwärtszyklus wechseln und damit das aktuell eher depressive Sentiment hinter sich lassen. Unterstützt wird dieser Turnaround unter anderem von den kommenden Zinssenkungen, der überraschenden konjunkturellen Resilienz einiger Volkswirtschaften und nicht zuletzt durch den langfristigen Impulsgeber Energiewende.

Seit Jahren schon prognostizieren Rohstoffexperten einen Superzyklus (nachhaltig höhere Preise) bedingt durch das Wachstum der ökologischen Technologien. Der vollständige Durchbruch dieses Zyklus wurde bis dato durch die schwierige Makroökonomie verhindert, dürfte im Zuge eines globalen Aufschwungs und wieder niedrigeren Zinsumfelds aber endlich zur Geltung kommen.

Stellenstreichungen, mehr Effizienz: BHP will Kosten senken

Auf der anderen Seite hat BHP viel Spielraum, um seine Kosten zu senken. Konzernboss Mike Henry kündigte erst vor wenigen Tagen laut einem Bericht der australischen Wirtschaftszeitung „Financial Review“ eine weitreichende Umstrukturierung des Traditionsunternehmens an. Dadurch soll die Effizienz des globalen Geschäfts signifikant verbessert werden. Heißt: Henry plant Stellenstreichungen und eine Dezentralisierung der Verwaltung.

So sollen die einzelnen Minenbetriebe mehr Verantwortung übernehmen, um eine schnellere und zielgerichtetere Entscheidungsfindung vor Ort zu ermöglichen. In der Folge werden auch die jeweiligen Minenmanagements entscheiden, wie viele und welche der Mitarbeiter nun entlassen werden. Experten erwarten, dass vor allem die Nickelprojekte von den Stellenstreichungen betroffen sein werden. Das Stahl- und Batteriemetall hatte 2023 deutlich abgewertet – im Februar 2024 aber immerhin wieder (schmale) Erholungssignale gesendet, auf einem niedrigen Niveau. Im Gegenzug sollen die Engagements rund um das wohl wichtigste Energiewendemetall Kupfer weiterhin energisch forciert werden.

Wie viele Arbeitsplätze insgesamt dem Rotstift zum Opfer fallen, geht nicht aus dem Bericht von „Financial Review“ hervor. Ebenso blieb unklar, wie hoch die Kosteneinsparungen durch Stellenstreichungen, Teamzusammenlegungen und Dezentralisierung konkret ausfallen werden. Hierzu dürfte es in den nächsten Monaten detailliertere Prognosen vonseiten des Konzernvorstands geben.

Mein Fazit für Sie

BHP ist und bleibt mit seinen Rohstoffen eine Grundsäule der Weltwirtschaft und damit schlicht too big to fail. Allein diese Erkenntnis verschafft der Aktie eine starke langfristige Perspektive und im Vergleich gerade zu einigen kleineren Rohstoff-Titeln ein höheres Maß an Investmentsicherheit. Aber schauen Sie sich selbst die Aktienentwicklung von BHP an (Stand: 04.03.2024, 10:30 Uhr):

Quelle: www.aktienscreener.com

Seit 2014 hat der Rohstoff-Allrounder trotz einiger schwerwiegender Rückschläge (2016 und 2020) immer wieder neue Höchststände erklommen. Die Zyklizität ist ein integraler Bestandteil dieses Papiers. Aktuell jedenfalls sprechen einige Faktoren dafür, dass die BHP-Aktie 2024 oder spätestens 2025 einen neuen nachhaltigen Turbo nach oben zünden kann. Unterschätzen sollten sie den australischen Giganten definitiv nicht.