Bastei Lübbe – Jahresumsatz erreicht die 100-Millionen-Marke

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Der Buch- und Romanhefte-Verlag Bastei Lübbe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals wieder 100 Millionen Euro Umsatz erreicht. Beim Gewinn dagegen geht es deutlich bergab.

Erlöse übertreffen die Verlagsprognose deutlich

Das nennt man Punktlandung: Mit einem Umsatzplus von 5,8% hat Bastei Lübbe im Geschäftsjahr 2022/2023, das am 31. März zu Ende gegangen ist, genau die 100-Millionen-Euro- Marke erreicht. Das ist wesentlich mehr als das Unternehmen in seinem Ausblick vom Herbst 2022 gerechnet hatte. Seinerzeit war man von einem etwa gleich bleibenden Umsatz von 90 bis 95 Millionen Euro ausgegangen. Bastei Lübbe sieht sich mit diesen Erlösen als größer unabhängiger Publikumsverlag in Deutschland.

Am stärksten gewachsen ist das mit weitem Abstand größte Segment „Buch“. Es legte um 6,2% auf einen Umsatz von 92,8 Millionen Euro zu, während es bei Romanheften mit Titeln wie Jerry Cotton und Lassiter nur leicht von 7,1 Millionen Euro auf 7,2 Millionen Euro nach oben ging. Das Wachstum der Verkaufserlöse wurde vor allem von der Verlagsmarke Lyx getragen, die auf die Lesergruppe der New Adults zielt, also der 20-bis 30-Jährigen, die auch das  E-Book bevorzugen. Der Umsatz schnellte hier um 63% nach oben.

Sehr gut lief es auch bei Hörbüchern mit einem Plus von 16%. Insgesamt sieht sich Bastei Lübbe im digitalen Geschäft mit einem Umsatzanteil von über 30% im Vergleich zur Konkurrenz überproportional gut aufgestellt.

Kräftiger Rückgang bei Gewinn und Dividende

Wesentlich schwächer als die Erlöse haben sich 2022/2023 die Gewinne entwickelt. Das EBIT, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Es erreichte nur noch 7,2 Millionen Euro nach 14,7 Millionen Euro, übertraf damit aber immerhin knapp die im Herbst 2022 nach unten korrigierte Prognose von 6 bis 7 Millionen Euro.

Zum Gewinnschwund beigetragen haben 2,7 Millionen Euro Wertberichtigung auf die Konzerntochter smarticular. Zudem kletterten die Material- und Personalkosten deutlich, und auch die Werbe- und Vertriebsaufwendungen verteuerten sich merklich. Beim Konzernergebnis nach Steuern gab es daher einen Rückschlag von 11,0 Millionen Euro 2021/2022 auf nur noch 4,0 Millionen Euro. Entsprechend knickte das Ergebnis je Aktie von 83 Cents auf 30 Cents ein. Die Aktionäre sollen davon 16 Cents je Aktie erhalten. Für das vorangegangene Geschäftsjahr waren es noch 40 Cents gewesen.

Management erwartet im neuen Geschäftsjahr mehr Umsatz und Ertrag

Für 203/2024 zeigt sich das Management um den Vorstandsvorsitzenden Soheil Dastyari „sehr zuversichtlich“. Denn im Herbst werde Bastei Lübbe neue Bücher von Bestseller-Autoren wie Ken Follet, Dirk Rossmann und Mona Kasten veröffentlichen, und auch im Hörbuchbereich erwartet der Verlag erneut ein hohes Expansionstempo. Den Umsatz veranschlagt Dastyari auf 100 bis 105 Millionen Euro und das Konzern-EBIT auf 9 bis 10 Millionen Euro – also einen Zuwachs von 25% bis knapp 40%. Die Aktie von Bastei Lübbe hält sich im Mittagshandel wacker und notiert auf Xetra um den Vortagsschlusskurs von 4,82 Euro. Das Zwölfmonats-Tief hatte im Mai bei 4,04 Euro gelegen, das Jahreshoch vor knapp einem Jahr bei 6,48 Euro.