Bank aus Deutschland stellte Insolvenzantrag. Was Sie darüber wissen sollten

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Eine repräsentative Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom Anfang des Jahres ergab: Zwei Drittel der Deutschen sehen Smartphone-Banking als einen langfristigen Trend. Die Mehrheit der Deutschen glaubt also, dass Neobanken dauerhaft neben etablierten Banken auf dem Markt existieren werden. Als Neobank bezeichnet man eine Spezialform der Direktbank, die ausschließlich online und ohne eigenes Filialnetz arbeitet.

Die Berliner Kryptobank Nuri zählt zum Kreis der Neobanken in Deutschland oder sollen wir besser sagen „zählte“, da die Nuri Bank letzte Woche Insolvenz angemeldet hat. Nuri galt als aufgehender Stern der Finanzwelt, das Geschäftsmodell wurde als zukunftsweisend bezeichnet, weil Nuri eine Mischung aus Online-Bankkonto, Krypto-Wallet und Wertpapierhandel angeboten hatte.

Lehman Brother 2.0?

Was empfinden Sie, wenn Sie lesen, dass eine Bank einen Insolvenzantrag gestellt hat? Werden bei Ihnen Erinnerungen an 2008 wach, als Lehman Brother insolvent ging? Die Pleite der US-amerikanischen Investmentbank war der Höhepunkt einer Finanzkrise, die sich über viele Jahre angebahnt hatte und mit deren Folgen wir bis heute zu kämpfen haben. Die Krise löste in vielen Industriestaaten eine tiefe Rezession aus und war letztendlich auch mitverantwortlich für die Eurokrise. Der Gesamtschaden für Sparerinnen und Sparer lag bei 475 Millionen Euro, als Entschädigung wurden von der Citibank später 27 Millionen Euro angeboten.

Kein Wunder, dass viele jegliches Vertrauen in Banken verloren haben und jetzt stellt erneut eine Bank einen Insolvenzantrag. Rund eine halbe Million Kunden müssen sich nun fragen: Drohen Verluste oder kann ich über mein Geld weiter verfügen?

Laut tagesschau.de bezeichnet die Nuri-Bank die Insolvenz als notwendigen Schritt, um den Weiterbetrieb der App und die Erfüllung der Verbindlichkeiten sicherzustellen. Alle Einlagen und Investitionen auf einem Nuri-Konto seien durch die Partnerschaft mit der Solarisbank sicher. Nuri selbst hat keine Banklizenz, sondern arbeitet seit 2018 mit Solaris aus Berlin zusammen. Solaris ist wiederum Teil des Einlagensicherungsfonds, der Kundeneinlagen bis 100.000 Euro gesetzlich schützt. Die von Nuri verwalteten Einlagen liegen nach Angaben des Instituts bei 325 Millionen Euro.

Guthaben der 500.000 Kunden angeblich sicher

Die Nuri-Bank wird nicht müde zu betonen, dass das Guthaben der Kunden nicht von der Insolvenz betroffen sei. Die Banking-App, über die die Kunden auf ihre Einlagen zugreifen können, soll weiterbetrieben werden.

Sorgen machen müssen sich jedoch die Kunden, die Kryptogeld auf sogenannte Bitcoin-Ertragskonten angelegt haben. „Der Auszahlungsstopp für Celsius bleibt unverändert bestehen und die Auszahlfunktion bleibt inaktiv“, wird ein Sprecher des Instituts auf tagesschau.de zitiert.

Celsius ist ein US-Partnerunternehmen der Nuri-Bank, das vor wenigen Wochen ebenfalls Insolvenz angemeldet hat. Nuri hatte im Rahmen der Bitcoin-Ertragskonten Kunden an die Amerikaner vermittelt.

Wie Sie sich vor Verlusten schützen

Die Marktentwicklungen in der Finanzwelt sind momentan äußerst schwierig. Die unsichere Weltlage durch den Ukraine-Krieg, die hohe Inflation, die steigenden Zinsen sowie der sogenannte Kryptowinter gehen nicht spurlos an Banken und anderen Finanzdienstleister vorbei.

Deshalb müssen auch Sie ganz genau hinschauen, wem Sie Ihr Vertrauen schenken können. Es fällt zwar schwer, aber auch in diesen schwierigen Zeiten können Sie noch Gewinnchancen mitnehmen.