Baker Hughes – läuft wie geschmiert
Der amerikanische Dienstleister für die Öl- und Gasindustrie Baker Hughes hat mit seinen Zahlen für das dritte Quartal 2022 die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Aktienkurs legt im vorbörslichen Wall Street-Handel leicht zu.
Umsatz moderat, Gewinn deutlich besser
Bakers Hughes zählt zu den weltgrößten Ausrüstern für die Öl- und Gasindustrie. Die Entwicklung des S&P 500-Werts gilt deshalb als wichtiger Frühindikator für die Aussichten der gesamten Energiebranche. Und da sieht es nicht schlecht aus.
Im dritten Quartal 2022, das am 30. September zu Ende gegangen ist, hat das in Houston in Texas beheimatete Unternehmen seinen Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021 um rund 5 % auf 5,37 Milliarden Dollar gesteigert. Die Erlöse treffen damit knapp die durchschnittlichen Analystenprognosen von 5,41 Milliarden Dollar.
Beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) sieht es noch günstiger aus: Er kletterte um 14 % auf 758 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich sogar von 16 Cents auf 25 Cents, also um über die Hälfte. Der Konsens der Experten hatte 24 Cents betragen.
Auftragsboom stützt Optimismus des Managements
Für die künftige Entwicklung entscheidend ist der Auftragseingang. Er hat sich, vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach Ausrüstungen für die Ölindustrie und für Serviceleistungen der Öl- und Gasbranche um 13 % auf 6,1 Milliarden Dollar verbessert – auch das lag über den Prognosen der Analysten und stützt die Zuversicht des Managements von Baker Hughes.
Das Unternehmen sieht noch einen jahrelangen Aufschwung bei den Ausgaben für die Exploration und Förderung von Erdöl, Erdgas und Flüssiggas voraus, gestützt durch anhaltend hohe Preise für diese Produkte. Bakers Hughes ist zudem auch beim Aufbau von Wasserstoff-Produktionsanlagen zunehmend erfolgreich und hat im dritten Quartal zwei Großaufträge an Land gezogen.
Den Optimismus des Managements stützt auch eine gravierende Umstrukturierung des Unternehmens. Die Zahl der Bereiche wird von vier auf zwei reduziert. Baker Hughes passt damit seine Strukturen an die starken Veränderungen im Energiebereich an. So soll vermehrt in Ausrüstungen und Service für neue Energien investiert werden.
Analysten sehen die Aktie mehrheitlich als Kaufgelegenheit
Der Aktienkurs von Baker Hughes verbesserte sich im vorbörslichen US-Handel um rund 3 % auf gut 25 Dollar. Im deutschen Nachmittagshandel ging es noch etwas stärker aufwärts, um fast 4 % auf Kurse um 25,50 Euro.
Das Jahreshoch von gut 35 Euro, das im März erreicht worden war, ist damit noch relativ weit entfernt. Die Analysten waren bereits vor den Zahlen überwiegend positiv für Baker Hughes gestimmt: 19 Kauf- und 6 Halten-Empfehlungen stand keine einzige Verkaufsempfehlung gegenüber.