Aviva will Direct Line für 3,7 Mrd. Pfund übernehmen

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Kurz vor dem Weihnachtsfest wurde in Großbritannien noch ein Mega-Deal vereinbart. In gleich lautenden Presseerklärungen teilten die britischen Versicherungsgesellschaften Aviva und Direct Line heute Morgen mit, dass sie sich auf eine Übernahmevereinbarung geeinigt haben.

Die Übernahme soll in Form eines kombinierten Bar- und Aktientauschgeschäfts abgewickelt werden und bewertet Direct Line mit 3,7 Mrd. britische Pfund (GBP – 4,47 Mrd. Euro). Bevor ich jedoch näher auf den geplanten Mega-Deal eingehe, möchte ich Ihnen die beiden britischen Versicherungsunternehmen kurz vorstellen.

Aviva und Direct Line im Kurzporträt

Die in London ansässige Aviva plc ist mit 19,2 Mio. Kunden im Vereinigten Königreich, Irland und Kanada einer der führenden Schadenversicherer sowie Lebens- und Rentenversicherungsanbieter.

Im Geschäftsjahr 2023 haben die gut 23.000 Aviva-Mitarbeiter einen Jahresumsatz von 41,3 Mrd. GBP (49,85 Mrd. Euro) erzielt. Der operative Gewinn (EBIT) lag bei 2,7 Mrd. GBP (3,26 Mrd. Euro).

Die in Bromley (Großraum London) beheimatete Direct Line Insurance Group plc ist eine der führenden Direkt-Versicherungsgesellschaften des Vereinigten Königreichs.

Die gut 10.000 Mitarbeiter des Unternehmens haben im Geschäftsjahr 2023 einen Jahresumsatz von 3,9 Mrd. GBP (4,7 Mrd. Euro) und ein EBIT von 291,7 Mio. GBP (352 Mio. Euro) erwirtschaftet.

Weitere Details aus der Übernahmevereinbarung

Laut Übernahmevereinbarung bietet Aviva den Aktionären von Direct Line für jede ihrer Aktien 129,7 britische Pence (GBp) in bar sowie 0,2867 neue Aviva-Aktien an.

Basierend auf dem Schlusskurs der Aviva-Aktien von 489,3 Pence am 27. November 2024 (dem letzten Schlusskurs vor Beginn des Angebotszeitraums) bewertet das Angebot jede Direct Line-Aktie mit 275 GBp.

Die Offerte beinhaltet eine Übernahmeprämie von 73,3% bezogen auf den Schlusskurs der Direct-Line-Aktie von 158,7 GBp vom 27. November 2024, dem letzten Schlusskurs vor Beginn der Angebotsfrist.

Die beteiligten Unternehmen gehen davon aus, dass die Aviva-Aktionäre nach Abschluss der Transaktion etwa 87,5% und die Direct Line-Aktionäre etwa 12,5% der ausgegebenen und auszugebenden Aviva-Aktien besitzen werden.

Durch die Übernahme des kleineren Mitbewerbers will Aviva seine führende Rolle als Versicherer in Großbritannien weiter ausbauen. Nach Abschluss der Transaktion werden die Kunden von wettbewerbsfähigen Preisen, einem verbesserten Schadenerlebnis und einem noch besseren Service und die Aktionäre von einer höheren Rendite profitieren, so Aviva-Chefin Amanda Blanc.

So reagierte die Börse

Der Kurs der Direct Line-Aktie legte heute im frühen Handel deutlich zu. Er stieg an der Londoner Börse um 3,3% auf 250,8 GBp. Der Kurs der Aviva-Aktie stieg leicht an und tendierte um 458 GBp.

So kann es weitergehen

Die Direct-Line-Aktionäre müssen dem Deal noch auf einem Gerichtstermin und einer außerplanmäßigen Hauptversammlung zustimmen. Auch die Aufsichtsbehörden müssen die Transaktion noch freigeben. Das Closing wird für Mitte 2025 erwartet.

Dies ist die letzte Ausgabe meines Newsletters vor den Weihnachtsfeiertagen. Ich möchte Ihnen und Ihrer Familie daher schon jetzt ein besinnliches und erholsames Weihnachtsfest wünschen.