AutoZone – Gute Zahlen, doch das US-Geschäft hinkt hinterher
Der in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee beheimatete Kfz-Ersatzteilhändler AutoZone profitiert von der hohen Nachfrage seiner Kunden und übertrifft im Schlussquartal seines Geschäftsjahres 2023 insgesamt die Erwartungen. In den USA selbst lief es allerdings schwächer als erhofft, weshalb die Aktie fällt.
Solides Wachstum in Quartal und Gesamtjahr
Im am 26. August 2023 beendeten vierten Quartal (Q4) des Geschäftsjahres 2023 konnte AutoZone den Umsatz im Vorjahresvergleich um 6,4 Prozent auf 5,69 Milliarden US-Dollar erhöhen. Laut Unternehmenschef Bill Rhodes verbesserte sich das Geschäft nach einem eher langsamen Start in der zweiten Quartalshälfte, weshalb letztlich auch die von Analysten im Schnitt erwarteten gut 5,6 Milliarden Dollar übertroffen wurden. Die Bruttomarge lag bei 52,7 Prozent.
Im gesamten Geschäftsjahr 2023 stieg der Umsatz um 7,4 Prozent auf 17,46 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls etwas höher als von Analysten durchschnittlich berechnet. Die Bruttomarge blieb im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 nahezu unverändert (52,0 nach 52,1 Prozent).
Internationales Geschäft treibt Umsatz nach oben
Als Wachstumstreiber erwies sich für AutoZone das internationale Geschäft (Mexiko und Brasilien), denn die „Same store”-Verkäufe (in Geschäften, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind) zogen hier in Q4 um 34,1 Prozent an. Ein maßgeblicher Grund dafür sind Währungseffekte, doch auch währungsbereinigt fiel das Plus mit 14,9 Prozent erheblich höher aus als die unter den Unternehmenserwartungen bleibenden 1,7 Prozent im Heimatmarkt USA.
Ähnlich sah es im gesamten Geschäftsjahr 2023 aus: Hier legte das internationale Geschäft bei den Same store-Verkäufen um 29,3 Prozent (währungsbereinigt: 17,5 Prozent) zu, während die US-Verkäufe mit einem Plus von 3,4 Prozent hinterherhinkten. Insgesamt (in allen Geschäften) stieg der inländische Gewerbeumsatz in Q4 nur um 3,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar, während Analysten mit 1,55 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Im Gesamtjahr ergab sich ein Plus von 8,7 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.
Die Gewinne sprudeln
In Q4 gelang AutoZone beim operativen Gewinn (EBIT) nach der US-amerikanischen GAAP-Berechnung gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 10,8 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar. Das Nettoeinkommen erhöhte sich um 6,8 Prozent auf 864,8 Millionen Dollar, und der verwässerte Gewinn je Aktie stieg um 14,7 Prozent von 40,51 auf 46,46 Dollar. Analysten hatten dem S&P 500-Konzern im Schnitt lediglich ungefähr 45,20 Dollar zugetraut.
Im Gesamtjahr ging es beim EBIT um 6,2 Prozent auf 3,47 Milliarden Dollar nach oben, beim Nettoeinkommen um 4,1 Prozent auf 2,53 Milliarden Dollar und beim verwässerten Ergebnis je Aktie um 12,9 Prozent von 117,19 auf 132,36 Dollar. Erneut lagen die Marktexperten mit im Schnitt knapp 131 Dollar zu niedrig. Die AutoZone-Aktie hat ihren Wert seit April 2020 von gut 720 auf phasenweise über 2500 Euro weit mehr als verdreifacht. In diesem Jahr bewegt sie sich allerdings überwiegend seitwärts. Trotz der überzeugenden Quartals- und Jahresbilanz sinkt die Aktie im deutschen Nachmittagshandel sogar unter jene 2311 Euro, mit denen sie das Jahr 2023 eröffnet hatte.