Automatisierung mit AutoStore: Ein Milliardenmarkt
Wer kann schon die Zukunft vorhersagen? Niemand! Aber es macht Spaß, sich mit dem „Was wäre wenn …“ zu beschäftigen. Das gilt auch für Anlegerinnen und Anleger, denn wer den richtigen Riecher für die Zukunft hat, kann attraktive Gewinnchancen mitnehmen.
Genau analysiert und unter die Lupe genommen werden gerne sogenannte Zukunftstechnologien, vor allem Technologien, die uns das Leben leichter und die Arbeit effizienter machen.
Wenn Sie sich für das Thema Effizienz interessieren, könnten Sie einen Blick auf das norwegische Unternehmen AutoStore (WKN: A3C5A3) werfen. Die Firma hat nichts mit Autos zu tun, sondern bietet automatisierte Lagertechnik an. Laut eigenen Angaben können in von AutoStore automatisierten Lagern Waren viermal enger gelagert werden als in einem manuellen oder teilweise automatisierten Lager. Der Lagerplatz wird also hocheffizient genutzt.
Wie das System funktioniert
Das System von AutoStore ist ein ASRS-System, ein Automated Storage and Retrieval System, das das Ein- und Auslagern computergesteuert erledigt. Statt auf Paletten und Regalen liegen die Produkte in kleinen Kisten, die nebeneinander und übereinander gestapelt werden. Darüber fahren kleine Roboter wie auf Schienen, um die Kisten nach oben zu ziehen.
Das Produktversprechen von AutoStore lautet: Das System arbeitet so effizient, dass 85 Prozent weniger Mitarbeiter benötigt werden. Das spart langfristig eine Menge Kosten, aber erstmal muss eine Menge investiert werden, mindestens eine Million Dollar. Der Betrag soll sich jedoch binnen drei Jahren amortisieren. Namhafte Kunden vertrauen der Expertise von AutoStore, unter anderem DHL, Gucci, Bestbuy und Lufthansa Technik.
AutoStore-Gründer Jakob Hatteland zählt zu den großen Visionären der Branche. Bereits in den 1990er-Jahren hatte er angefangen, seinen Elektrofachmarkt zu automatisieren. Im Jahr 1996 gründete er AutoStore.
Marktführer für einen aufstrebenden 70 Milliarden-Markt
Analysten des Finanzhauses Berenberg sagen, dass AutoStore 80 bis 90 Prozent des kompletten Marktes beherrscht. Ein Markt, deren Wert für das kommende Jahr auf 70 Milliarden Dollar geschätzt wird, obwohl nur 15 bis 20 Prozent der Lager bisher automatisiert wurden. Die EBITDA-Marge liegt bei 50 Prozent.
Softbank entdeckte das Potenzial des Unternehmens bereits 2021 und kaufte sich mit 40 Prozent ein.
Trotz des großen Potenzials gibt es jedoch auch Risiken. Die schwächelnde Konjunktur könnte AutoStore gefährlich werden, denn: Wegen der lahmenden Wirtschaft halten viele Unternehmen sich mit Investitionen zurück. Weil in diesem Jahr Lager nur zögerlich ausgebaut und modernisiert wurden, muss AutoStore dieses Jahr wohl einen Umsatzrückgang von 7 Prozent hinnehmen auf 600 Millionen Dollar. Trotz der großen Nachfrage ist AutoStore mit einem Marktwert von 3 Milliarden Dollar noch recht klein.
Upside bis 78 %
Einige Analysten schätzen die Aktie deshalb als hochriskant ein, andere Experten sehen das große Potenzial und halten einen Anstieg von bis zu 78 Prozent möglich.
Ein Blick auf das Unternehmen lohnt auf jeden Fall. Sie entscheiden dann, ob die Aktie etwas für Ihr Portfolio wäre oder nicht.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
