Atoss Software – Mit der Cloud auf Wolke 7

Inhaltsverzeichnis

Das Technologieunternehmen Atoss Software hat 2022 seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Der Gewinn konnte mit den Umsätzen allerdings nicht ganz Schritt halten. Der Aktienkurs ist nahezu unverändert.

Umsatz überspringt locker die 100-Millionen-Hürde

Bei dem auf Software für das Personalmanagement spezialisierten Münchner Unternehmen hat vor allem das Cloud-Geschäft kräftig expandiert. Die Umsätze in diesem Bereich schnellten im abgelaufenen Geschäftsjahr um stolze 72% auf 34,2 Millionen Euro nach oben. Die Sparte übernahmen  dadurch mit 30% Anteil die Spitzenposition am Konzernumsatz vom Bereich Wartung mit 28%, die  „nur“ um 9% zulegen konnte. An dritter Stelle folgt die Beratung mit einem Plus von 11%.

2021 hatte der Bereich Cloud & Subskriptionen erst 20% zu den Verkaufserlösen beigesteuert, im Schlussquartal 2022 waren es bereits knapp 32%.  Insgesamt steigerte Atoss Software den Umsatz im gesamten Geschäftsjahr um 17% auf 113,9 Millionen Euro.

Sonderdividende treibt die Ausschüttung kräftig an

Bei den Erträgen verlief die Entwicklung wesentlich verhaltener. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 13% auf 30,8 Millionen Euro. Die EBIT-Marge gab leicht von 28% auf 27% nach. Unter dem Strich blieb aber nur ein mageres Plus übrig, das Ergebnis je Aktie kletterte lediglich um einen Cent auf 2,44 Euro.

Das Management begründet dies unter anderem mit deutlich höheren Finanzaufwendungen und höheren Steuern. Die Zahl der Mitarbeiter hat im Lauf des Jahres 2022 um rund 10% auf 693 zugenommen. Die Personalkosten gingen um knapp 22% auf 58,3 Millionen Euro nach oben.

Trotz des wenig veränderten Konzerngewinns bedenkt Atoss Software jedoch seine Aktionäre sehr großzügig. Die Dividende soll von 1,82 Euro je Aktie auf 2,83 Euro angehoben werden, also deutlich über dem Ergebnis je Aktie liegen. Allerdings steigt die „Normaldividende“ nur auf 1,83 Euro, hinzu kommt eine Sonderdividende in Höhe von einem Euro. Das Management begründet das mit „der exzellenten Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaft“.

Umsatz und Gewinn sollen 2023 stark wachsen

Atoss Software bestätigte mit der heutigen Vorlage des Geschäftsberichts die vorläufigen Zahlen, die das SDAX-Unternehmen bereits im Januar veröffentlich hatte. Dabei hatte das Management auch den Ausblick auf 2023 erhöht, der jetzt bestätigt wurde. Danach soll der Umsatz um rund 18% auf 135 Millionen Euro klettern und die EBIT-Marge mit mindestens 27% nicht unter der Marge für 2022 liegen.

Die Aktie von Atoss hatte bereits im Januar auf die vorläufigen Zahlen und den optimistischeren Ausblick reagiert und war innerhalb kurzer Zeit von rund 145 Euro auf zeitweise über 170 Euro geklettert. Heute hält sie sich im Vormittagshandel in etwa auf dem Vortagesniveau von gut 158 Euro. Das Allzeithoch hatte sie Ende 2021 mit 224,50 Euro erreicht, das Zwischentief hatte im September 2022 bei 108,40 Euro gelegen.