Atoss: Cloud- und Software-Spezialist mit Aktiensplit

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Zu Beginn dieser Woche hat sich der Aktienkurs des deutschen Cloud- und Software-Spezialisten Atoss in etwa halbiert. Verantwortlich dafür war allerdings nicht etwa eine heftige Gewinnwarnung oder ein Bilanzskandal, sondern ein sogenannter Aktiensplit.

Aktiensplits werden von börsennotierten Unternehmen durchgeführt, die ihren Aktienkurs optisch verbilligen wollen. Der dann niedrigere Aktienkurs soll neue Investoren anlocken, denen die Aktie zuvor zu teuer erschien, was sich wiederum positiv auf den Kursverlauf auswirken soll.

Ein bekanntes Beispiel haben Sie in den USA erlebt: Kürzlich hat auch der US-amerikanische KI-Profiteur Nvidia einen Aktiensplit durchgeführt.

Meine Einschätzung: Generell kann ein Aktiensplit eine positive Kursentwicklung einer Aktie fördern, tut dies aber nicht zwangsläufig. Daher sollten Sie nicht davon ausgehen, dass die Kursentwicklung durch einen solchen Schritt automatisch begünstigt wird.

Das Unternehmen Atoss und sein Geschäftsmodell im Fokus

Kommen wir zurück zu Atoss: Die 1987 gegründete und in München ansässige Atoss Software SE ist ein Anbieter von Technologie- und Beratungslösungen für professionelles Mitarbeiter-Manage­ment und bedarfsoptimierten Personaleinsatz.

Die Workforce-Management-Lösungen von Atoss leisten nach Unternehmensangaben bei rund 15.600 Kunden in 50 Ländern einen messbaren Beitrag zu mehr Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit. Zu den Kunden gehören Unternehmen wie ALDI SÜD, Lufthansa, Deutsche Bahn, Douglas oder Edeka.

Guter Jahresauftakt mit hoher Wachstumsdynamik im Cloud-Bereich

Nach dem Rekordjahr 2023 stehen bei Atoss auch 2024 die Zeichen weiter auf Wachstum. Im 1. Quartal des laufenden Jahres konnte der Spezialist für Workforce-Management seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 16% von 36,2 auf 41,8 Mio. Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg überproportional um 21% von 11,6 auf 14,0 Mio. Euro. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) stieg von 32 auf 34%.

Mit Blick auf den erfolgreichen Jahresauftakt ist der Vorstand zuversichtlich, die für das Gesamtjahr 2024 gesetzten Ziele zu erreichen. Das Unternehmen will in diesem Jahr einen Umsatz von 170 Mio. Euro erwirtschaften. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) soll bei 30% liegen.

Ein Blick auf die Atoss-Aktie

Die Atoss-Aktie hat sich in den vergangenen Jahren sehr erfreulich entwickelt. Das Papier ist mit einem für dieses Jahr erwarteten Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von über 21 aber auch vergleichsweise teuer. Auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit knapp 48 überdurchschnittlich hoch.

Ungerechtfertigte oder überzogene Korrekturen in einem schwachen Gesamtmarkt könnten hier im Jahresverlauf zum vergünstigten Einstieg einladen. Aktuell ist mir die Atoss-Aktie aber aus fundamentaler Sicht für einen Neueinstieg zu teuer. Daher setze ich in meinen Börsendiensten auf andere (günstigere) Cloud- und Software-Spezialisten aus dem deutschen Mittelstand.