Makita-Aktie – jetzt wird genagelt
Weltweit hat Heimwerken goldenen Boden. Davon sollte eigentlich die Makita Aktie profitieren. Tut sie aber – noch – nicht. Vielleicht aber bald?
Handwerkszeug alle Art im Angebot
Die japanische Makita stellt insbesondere Elektrowerkzeuge für den Handwerker- und Heimwerkerbedarf her. Nach dem Motto: erst hämmern und sicheln, dann bechern und picheln. Zum Sortiment zählen weltweit mehr als tausend Produkte für Menschen, die nicht unbedingt zwei linke Hände haben – Gartengeräte aller Art, Benzin, Elektro- sowie Druckluftwerkzeuge und die bei Hobbybastlern so beliebten Makita Akkuschrauber. Also alles, was das Herz begehrt, wenn Papa sich in den Hobbyraum oder in die vollgerümpelte Garage zurückziehen möchte, damit Mama und die Kids ihre Ruhe haben.
Der internationale Heimwerkermarkt ist für Ausrüster und Baumärkte geradezu eine Goldgrube. Branchenkenner erwarten für das Jahr 2022 rund um den Globus einen Gesamtumsatz von knapp zwei Billionen US-Dollar. Tendenz steigend, denn für die nächsten Jahre wird ein Umsatzanstieg von 1 bis 2 Prozent im Schnitt erwartet. Fun-Fact: Rechnet man den globalen Gesamtumsatz auf die Bevölkerungszahl um, kauft weltweit jeder/jede/jedes – ob Greis oder Baby –Heimwerkerbedarf für umgerechnet rund 250 Dollar jährlich.
Corona und die staatlichen Restriktionen haben der Baumarktbranche nicht exitenzbedrohend geschadet, aber erkennbar belastet. Zwar waren die Baumärkte nicht nur in Deutschland wochenlang vernagelt. Doch die Schrauber, Nagler und Säger befriedigten ihren Bedarf übers Online-Shopping, um die Homeoffice-Stunden daheim sinnvoll zu gestalten.
Zahlen für das 1. Quartal 2022 mit Spannung erwartet
In wenigen Tagen werden die Japaner über das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres berichten. Analysten sind sich uneins, wohin die Reise gegangen ist und wohin sie geht. Im Konsens liegen die Gewinnschätzungen für die ersten drei Monate 2022 deutlich unter dem Ergebnis des ersten Quartals 2021. Prognostiziert werden knapp 0,43 US-Dollar Gewinn je Aktie im Vergleich zu einem Profit von 0,51 Dollar im Vorjahreszeitraum.
Zudem schätzen Analysten – ebenfalls für die ersten drei Monate – einen Gesamtumsatz von 1,55 Milliarden Dollar. Das ist nur geringfügig mehr als jene 1,53 Milliarden US-Dollar in den ersten drei Monaten 2021. Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein unveränderter Gewinn von 2,10 Dollar erwartet – bei einem doch spürbaren Umsatzanstieg von 5,6 auf 6,2 Milliarden Dollar. Das sind in der Tat keine Zahlen, die der Makita Aktie (WKN: 856907) Auftrieb geben könnten. Zumal der Kursverlauf in den vergangenen Jahren enttäuschend war – zurückhaltend formuliert.
Makita-Aktie – wie geht’s weiter nach mehr als 50 Prozent Kursverlust?
In der Vergangenheit war die Kursentwicklung der Makita Aktie für Anleger enttäuschend, ja: mehr als das. Kumuliert -30 Prozent auf Jahressicht, -37 Prozent in den vergangenen sechs Monaten und allein im laufenden Jahr -26 Prozent. Waren das noch Zeiten, als die Anteilsscheine des japanischen Schrauber-Herstellers 55 Euro kosteten – Mitte September 2021. Heute sind sie noch nicht einmal die Hälfte wert.
Zumindest Analysten sind für die Zukunft durchaus optimistisch. Im Konsens setzen sie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Geschäftsjahr auf knapp 16, für 2023 auf nahezu 14. Wachstum scheint es, das glauben zumindest die Glaskugelschauer, zu geben. Dennoch: Die Makita Aktie kann man momentan haben, muss man aber nicht unbedingt. Wer als Anleger seiner Nagel-Leidenschaft auch am Aktienmarkt frönen möchte, kann sich ja ein paar Stücke auf dem derzeit sehr niedrigen Kursniveau ins Depot legen. Wenn’s denn sein muss…