BYD: Warum verkauft Warren Buffett weitere Anteile?

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Über 90 Jahre alt ist die Investmentlegende Warren Buffett nun. Sie kennen ihn bestimmt. Doch von seiner Faszination geht weiter nichts verloren. Im Gegenteil.

Alles, was der Börsenaltmeister macht, beobachtet seine Fangemeinde genauestens, natürlich in der Hoffnung, von der wohldurchdachten Aktienauswahl seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway lernen und auch profitieren zu können.

BYD-Verkauf sorgt für offene Fragen

Die Deals der letzten Monate sind indes ebenso wenig unbeobachtet geblieben. Werfen sie jedoch bei einigen Fragen auf. Stichwort BYD.

Die jüngste Transaktion an sich wäre einzeln betrachtet gar nicht zwingend erwähnenswert, wäre es jedoch nicht schon die fünfte bei BYD innerhalb von vier Monaten. Aber sind wir mal ehrlich: Es war zu erwarten, dass Buffett noch weitere Aktien des Technologiekonzerns abstoßen wird.

Nun trennte sich Berkshire Hathaway Mitte dieses Monats von weiteren 3,225 Mio. H-Aktien des E-Auto-Bauers für 630 Mio. HK-Dollar oder umgerechnet ca. 213 Mio. US-Dollar zu einem Preis je Aktie von im Schnitt 195,4212 HK-Dollar.

Nach Transaktionsabschluss verringerte sich der Anteil von Berkshire Hathaway an BYD von 16,28% auf nunmehr 15,99%. Zuletzt veräußerte Buffett Anteile Anfang November. Davor im Juli einen Anteil von 20,49%.

Kein Grund zur Panik

Ich sehe hier im Grunde zunächst keinen Grund zur Panik – und schon gar nicht für panikartige Verkäufe. Schließlich ist BYD nicht umsonst die meistverkaufte Elektroauto-Marke im Reich der Mitte und befindet sich weiterhin auf der Erfolgsspur.

Bestes Beispiel: US-Konkurrent und E-Auto-Gigant Tesla hat BYD am chinesischen Heimatmarkt bereits abgehängt. Während die Chinesen im Oktober über 103.100 reine E-Fahrzeuge in China vertrieben, waren es bei Tesla hingegen nur etwas über 71.700, die dessen Werk in China verließen.

BYD ist nicht nur in Sachen E-Autos eine Größe, auch was die dazugehörigen Batterien anbelangt. Der Konzern fertigt aber außerdem noch Solaranlagen, Energiespeichersysteme sowie die u.a. für die Automobilindustrie enorm wichtigen Halbleiter.

BYD nun wieder attraktiver bewertet

Außerdem: Die Tatsache, dass Starinvestor Buffett bei BYD ja wirklich eher scheibchenweise seinen Anteil reduziert und keine geballten, viel größeren Pakete auf den Markt schmeißt, spricht dafür, dass er den Ausstieg marktschonend vollziehen will. Ob er tatsächlich gänzlich aus seinem BYD-Investment aussteigt, kann natürlich niemand genau sagen. Doch derzeit hält er immerhin noch über 15% seines Anteils. Es muss auch bedacht werden, zu was für Schnäppchen-Kursen Buffett damals einstieg und hier bis dato satte Gewinne eingefahren hat.

Auf dem derzeitigen Niveau ist die Aktie von BYD jedenfalls wieder wesentlich attraktiver bewertet und bietet langfristig orientierten Anlegern gute Gelegenheiten.

Unabhängig von den derzeitigen nicht außer Acht zu lassenden China-Turbulenzen rund um die Null-Covid-Maßnahmen, bleiben die Aussichten gut. Die Aktie bietet Ihnen eine Menge Nachholpotenzial.