Apple, Facebook, Daimler – So fielen die Bilanzen aus

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Zum Wochenschluss ist es wieder an der Zeit, einen Blick auf die jüngsten Resultate der laufenden Berichtssaison zu werfen. In dieser Woche haben Top-Konzerne wie Siemens, Roche, Facebook, Daimler oder Amazon ihre Bilanzen präsentiert.

Doch beginnen will ich mit den Zahlen, auf die alle ganz besonders gespannt waren: die Bilanz von Apple. Die iPhone-Schmiede legte am Dienstag nach US-Börsenschluss ihr Zahlenwerk vor und enttäuschte die Anleger auch diesmal nicht. Für ihre Aktionäre hatten die Kalifornier einen neuen Umsatzrekord im Gepäck.

Das wichtigste gleich zu Beginn: Apple hat auch im vergangenen ersten Fiskalquartal 2017 (per Ende Dezember) wieder mehr iPhones verkauft als im Vorjahr. Das bescherte dem Technologiekonzern aus Cupertino ein erneutes Rekordquartal zur Weihnachtszeit. Der gesamte Umsatz stieg auf 78,4 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 75,9 Mrd. Dollar im Jahr vorher.

Apple an der Spitze des Smartphone-Marktes

Apple verkaufte 78,3 Mio. iPhones. Das ist ein neuer Bestwert nach rund 74,8 Mio. Geräten im vergangenen Quartal. Damit zieht Apple am Erzrivalen Samsung vorbei an die Spitze des Smartphone-Marktes.

Doch nicht nur an den Südkoreanern zog man vorbei, auch die Analystenschätzungen ließ man hinter sich. Die Wall Street hatte im Vorfeld nämlich nur mit 76,3 Mio. verkauften Modellen gerechnet. Der iPhone-Umsatz kletterte um 5% auf 54,37 Mrd. Dollar und macht damit rund 70% des Gesamtumsatzes aus.

Doch damit nicht genug – auch der Nettogewinn pro Aktie fiel mit 3,36 Dollar deutlich höher aus als im Vorjahr. Hier konnte man ebenfalls die Markterwartungen der Analysten deutlich übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von 77,4 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,23 Dollar je Aktie gerechnet hatten.

Neben dem Rekordumsatz für das iPhone verzeichnet Apple auch Rekordeinnahmen im immer wichtiger werdenden Servicegeschäft sowie für den Mac und die Apple Watch. Einen Einbruch verzeichnete das Unternehmen lediglich bei den iPad-Verkaufszahlen, die um 19% gegenüber dem Vorjahr auf 13,08 Mio. Einheiten zurückgingen.

In Sachen Apple bleibt es auf jeden Fall auch im weiteren Jahresverlauf spannend, denn voraussichtlich im September wird das neue iPhone erwartet, das den Namen iPhone 8 oder iPhone X tragen und mit einigen neuen Features positiv überraschen könnte.

Facebook übertrifft mit rasantem Wachstum alle Erwartungen

Auch das soziale Netzwerk Facebook hat mit einem weiterhin rasanten Wachstum im vergangenen vierten Quartal 2016 alle Erwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 51% auf 8,81 Mrd. Dollar. Der Gewinn wurde mit 3,57 Mrd. Dollar sogar mehr als verdoppelt, wie der Konzern am Mittwochabend bekanntgab.

Die Zahl der aktiven Nutzer bei Facebook stieg um 70 Mio. auf 1,86 Mrd. im Monat. Rund 1,74 Mrd. von ihnen greifen auf das weltgrößte Online-Netzwerk von Smartphones aus zu und über 1,2 Mrd. Nutzer sind täglich bei der Freundesplattform zugange.

Die tragende Säule des Geschäfts von Facebook sind nach wie vor die Werbeerlöse, die im Jahresvergleich um 53% auf 8,63 Mrd. Dollar stiegen. Rund 84% davon kommen aus Anzeigen auf mobilen Geräten.

Konzernlenker Mark Zuckerberg hatte in den vergangenen Monaten unter anderem stark das Geschäft mit Video-Werbung und Anzeigen bei seiner Foto-Plattform Instagram mit 600 Mio. Nutzern ausgebaut.

Die Anleger honorieren den eingeschlagenen Wachstumskurs des Unternehmens mit schönen Kursgewinnen: Inzwischen ist die Aktie wieder leicht zurückgekommen und notiert aktuell bei 130,84 Dollar.

Daimler: Gute Zahlen, verhaltener Ausblick

Und nun noch ein Blick auf die hiesigen Quartalsbilanzen. Nachdem die Aktien von Apple (aktueller Kurs: 128,53 Dollar) und Facebook von den Zahlenpräsentationen profitieren konnten, zuckten die Anteilsscheine des deutschen Autobauers Daimler nach der Bilanzvorlage am gestrigen Donnerstag erst einmal zusammen, aktuell notiert das Papier bei 67,58 Euro.

Der Grund für die Zurückhaltung der Anleger ist schnell gefunden: ein in ihren Augen zu vorsichtiger Ausblick.

Aber von vorn. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das DAX-Schwergewicht dank des brummenden Pkw-Geschäfts gut geschlagen. Daimler steigerte 2016 den Umsatz um 3% auf 153,3 Mrd. Euro. Das Wachstum wurde jedoch durch die Lkw-Sparte gebremst, die vor allem in Nordamerika und Brasilien schwächelte.

Unterm Strich verdiente der Konzern 8,5 Mrd. Euro nach 8,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Vor Zinsen und Steuern sowie um Sondereffekte bereinigt kletterte das Ergebnis um 3% auf 14,2 Mrd. Euro.

Der Autobauer hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 2,2 Mio. Autos verkauft – ein Plus von knapp 12%. Vor allem im größten Einzelmarkt China erfreuten sich die Fahrzeuge der Baden-Württemberger eines reißenden Absatzes.

„Leichtes Wachstum“ beim operativen Gewinn irritiert Anleger

Für das laufende Jahr 2017 erwartet Daimler ein leichtes Absatz- und Umsatzplus und ein leichtes Wachstum beim operativen Gewinn.

Bei der Ergebnisprognose legt Daimler nun den unbereinigten Wert zu Grunde – Finanzanalysten hatten daher zuvor mehrheitlich damit gerechnet, dass sich die Stuttgarter eine deutliche Steigerung des Vorjahreswertes von 12,9 Mrd. Euro vornehmen.

Wegen Aufwendungen insbesondere im Zusammenhang mit Takata-Airbags und für Rechtsverfahren verbuchte Daimler 2016 rund 1,3 Mrd. Euro an Sonderbelastungen – das operative Ergebnis insgesamt ging daher sogar um 2% zurück.

Die Dividende halten Konzernchef Dieter Zetsche und Finanzchef Bodo Uebber mit 3,25 Euro je Aktie stabil. Auch hier hatten sich einige Analysten etwas mehr ausgerechnet.