Anleger stürzen sich auf MSCI-Aktie
Jeder Anleger kennt sie: Aktienindizes wie S&P 500, MSCI Welt oder Dax. Die Finanzdienstleister hinter diesen Indizes lassen sich ihre Berechnungen von Banken und Großinvestoren gut bezahlen. So auch der Index-Spezialist MSCI, der mit seinen gerade präsentierten Geschäftszahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen konnte. Dabei gibt es mehrere Trends, die momentan für Rückenwind sorgen.
MSCI – Traditionsfirma der Finanzbranche
MSCI ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Finanzdienstleistungen, das eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen für die globale Investmentbranche anbietet. Die ersten Indizes führte CI (Capital International) bereits 1968 ein. Über die Jahre entwickelte sich das New Yorker Unternehmen zu einem der weltweit führenden Anbieter von Finanzmarkt-Indizes und Analysen.
Später übernahm die US-Investmentbank Morgan Stanley das Unternehmen – die Geburtsstunde der bekannten MSCI-Buchstabenkombination. Morgan Stanley stieg allerdings bereits 2009 wieder aus dem Unternehmen aus, seitdem ist MSCI weitgehend eigenständig.
Heute bietet der US-Konzern verschiedene Analyse-Tools an, die Investoren dabei helfen, Anlageentscheidungen zu treffen. Dazu gehören Daten zur Unternehmensbewertung, ESG-Ratings (Umwelt, Soziales und Governance) und Risikoanalysen.
ETF-Geschäft sorgt ebenso für Rückenwind….
Ein wichtiger Wachstumstreiber für die Branche ist das passive Investieren, wobei die börsengehandelten Indexfonds die populärste Variante sind. Das weltweite Kapital dieser ETFs hat sich in zehn Jahren vervielfacht und ein Ende des Booms ist weiterhin nicht absehbar. Zunehmend gewinnen die ETFs auch bei Privatanlegern hohe Beliebtheit.
ETF-Geschäft sorgt ebenso für Rückenwind….
Als weiterer Wachstumstreiber hat sich die nachhaltige Geldanlage entpuppt, also auf ESG-Anforderungen zugeschnittene Indizes und Investmentprodukte. Der Verkauf von ESG-Daten an professionelle Investoren sorgt bei dem Platzhirschen MSCI für zusätzliche Erlösmöglichkeiten.
Umsatz klettert um 12,6%
Im abgelaufenen zweiten Quartal stieg der Umsatz von MSCI um 12,6% auf 621,2 Millionen Dollar. Damit wurden die Prognosen der Analysten nochmals um 18,34 Millionen Dollar übertroffen. Hohes Wachstum zeigte der Konzern im ESG-Bereich, wo die wiederkehrenden Umsätze im Jahresvergleich um 29,6% auf 70 Millionen Dollar anstiegen. Aber auch die anderen Bereiche zeigten sich stark: Im Indexsegment kletterten die Abo-Einnahmen um 11,7% auf 200,7 Millionen Dollar, während sich die vermögensabhängigen Gebühren um 4,5% auf 138,1 Millionen Dollar erhöhten. Im Analytics-Segment erzielte MSCI bei den Abo-Einnahmen ein Plus von 5,7% auf 147,5 Millionen Dollar.
MSCI steigert Gewinnmarge
Zudem glänzt der Konzern weiterhin mit einer hohen Profitabilität. Die operative Gewinnmarge lag mit 55,7% sogar noch höher als im Vorjahresquartal (Q2 2022: 54,4%). Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 246,8 Millionen Dollar beziehungsweise 3,26 Dollar je Aktie hängen. Damit wurde das Vorjahresniveau um 17% übertroffen.
Aktie zieht kräftig an
Die Anleger reagierten deutlich positiv auf die Geschäftszahlen und trieben die MSCI-Aktie gestern Nachmittag um 8% auf 547 Dollar nach oben. Auf Basis der Analystenschätzungen (2023: 12,89 Dollar) handelt die Aktie derzeit mit dem 42-Fachen der erwarteten Gewinne. Damit hat die Aktie das Durchschnittkursziel der Analysten, das derzeit bei 546 Dollar liegt, mittlerweile erreicht.