American Express: Darum steigt der Aktienkurs bei sinkenden Gewinnen!

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Finanzdienstleister stehen derzeit nicht gerade hoch im Kurs der Anleger, möchte man meinen. Eine Negativmeldung reiht sich an die andere. Anders sieht es aus, wenn wir den Fokus von Europa nehmen und in die USA schauen.

Dort läuft es dank besserer Krisenpolitik der US-Regierung reibungslos in der Finanzbranche. Auch konjunkturell läuft es sehr gut. Das merken auch die Kreditkartengesellschaften. Zum Beispiel American Express.

Neben Visa und Mastercard ist American Express in Europa eher unüblich. Doch American Express unterscheidet nicht nur die Akzeptanz in Europa von den beiden anderen Gesellschaften.

Im Gegensatz zu Visa und Mastercard fungiert American Express nämlich selbst als Bank und gibt den eigenen Kunden selbst Kredit. Die beiden anderen Herausgeber tun das nicht, sondern überlassen dieses Geschäft lieber Banken.

Die Vergabe von Krediten kann Vor- und Nachteile haben. Logisch, dass American Express auch das Risiko eines Kreditausfalls selbst trägt. Das spielt vor allem in Rezessionen eine Rolle, wenn mehr Kreditnehmer pleite gehen.

Doch derzeit haben wir keine Rezession, sondern boomende Wirtschaft. Die Kreditausfälle sind daher minimal. So gar nicht minimal sind hingegen die Zinsen, die American Express seinen Kunden berechnet. Das geht auch heute noch locker in den zweistelligen Bereich hinein.

Entsprechend kräftig sprudeln die Gewinne. American Express kann sich das Geld quasi zum Nulltarif besorgen, kassiert von angeschlossenen Händlern eine satte Provision von teils etlichen Prozent des Rechnungsbetrages und knöpft den Kunden dann auch nochmal jährlich teils zweistellige Zinssätze ab.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Damit habe ich überhaupt kein Problem. Weder als Kunde, der den Kredit schließlich nicht in Anspruch nehmen muss, noch als Aktionär, als der ich naturgemäß nichts gegen Gewinne einzuwenden habe.

So richtig gut lief es 2016 dann aber doch nicht. Denn ein wichtiger Kooperationspartner, über den bislang 8% der Umsätze abgewickelt wurden, kam abhanden. Ein Einmal-Effekt. Für 2017 geht Amex wieder von steigenden Umsätzen und Gewinnen aus.

Um die Aktionäre bei Laune zu halten, erhöhte die Gesellschaft auch gleich noch die Dividende. Außerdem sollen eigene Aktien zurückgekauft werden, was erstens die Nachfrage am Markt erhöht und zweitens bei künftigen Dividendenausschüttungen die Zahl teilnahmeberechtigter Aktien reduziert und damit mehr Dividende für die verbliebenen Aktien bedeutet.

An der Börse kamen die Entwicklungen des vergangenen halben Jahres bei Amex sehr gut an. +30% in der Aktie sprechen für sich. Wenn es also auch für Sie einmal ein Finanztitel sein darf, dann schauen Sie sich die Aktie von American Express ruhig einmal an.

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