Alphabet unter Druck: Jetzt eine Kaufchance?
Alphabet verlor nach den jüngsten Quartalszahlen rund 7 % an Wert. Der Markt reagierte nervös auf die Nachricht, dass das Unternehmen seine Investitionen drastisch erhöht. Aber ist diese Reaktion gerechtfertigt? Ich sehe das anders.
Die wichtigsten Fakten vorweg: Alphabet erzielte im vierten Quartal 2024 einen Umsatz von 96,47 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie stieg sogar um 31% und lag über den Erwartungen. Trotzdem fiel der Aktienkurs, vor allem wegen der angekündigten Investitionen in neue Technologien. Für langfristig orientierte Anleger könnte diese kurzfristige Schwäche jedoch eine Chance sein.
Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber
Ein zentrales Element der Strategie von Alphabet ist die Entwicklung von KI-Technologien. Das Unternehmen hat kürzlich sein „Gemini 2.0 Flash Thinking LLM“ veröffentlicht – ein leistungsstarkes Sprachmodell, das mit den Lösungen von OpenAI konkurriert. Gleichzeitig wachsen die Cloud- und Werbeeinnahmen weiter. Besonders bemerkenswert: YouTube generiert inzwischen mehr Umsatz als Netflix.
Die Investitionen in KI, Cloud und Werbung könnten Alphabet langfristig erhebliche Wettbewerbsvorteile sichern. Historisch gesehen haben sich Investitionen in neue Geschäftsfelder für das Unternehmen oft ausgezahlt – so ist die Cloud-Sparte in nur fünf Jahren um das 4,6-fache gewachsen.
Sechs Monats-Chart zu Alphabet Inc.
Wird sich die Aktie nach dem jüngsten Einbruch wieder erholen und die blaue 50-Tage-Linie von unten zurückerobern? (Quelle: Aktien-Screener)
Bewertung: Unterbewertet im Vergleich zur Konkurrenz?
Trotz der jüngsten Korrektur bleibt Alphabet mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,27 Billionen US-Dollar eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Im Vergleich zu den anderen Aktien der „Magnificent 7“ erscheint die Bewertung jedoch günstig. Das Verhältnis von Unternehmenswert zu Gewinn ist niedriger als bei anderen Tech-Giganten – ein Hinweis darauf, dass der Markt Alphabet derzeit zu pessimistisch einschätzt.
Mein Fazit: Die jüngste Schwäche könnte eine attraktive Kaufgelegenheit sein. Die Aktie hat das Potenzial, um mehr als 30% zu steigen – und damit eine Marktkapitalisierung von mehr als 3 Billionen US-Dollar zu erreichen.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
