Allgeier: Gewinner des Digitalisierungs-Trend
Mit Behörden verbinden Sie wahrscheinlich wie viele andere auch analoge Prozesse, überflüssige Bürokratie und lange Wartezeiten. Während der Pandemie fiel die fehlende Digitalisierung des öffentlichen Raums besonders negativ auf. Ständig hieß es, dass die Gesundheitsämter überlastet seien, andere Ämter schienen vollkommen abgetaucht, Termine waren kurzfristig nicht zu bekommen.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht die Digitalisierung der Verwaltung als Mammutaufgabe. Wir müssen uns also wahrscheinlich noch ein bisschen gedulden, bis wir Urkunden online anfordern oder Behördengänge zeitsparend im Internet erledigen können.
Großer Nachholbedarf steht für neue Aufträge bei Allgeier
Der Plan der ehemaligen Bundesregierung sah übrigens anders aus. Laut diesem war bereits 2017 beschlossen worden, bis Ende 2022 die wichtigsten 575 Verwaltungsdienstleistungen zu digitalisieren. Das wird jedoch nicht gelingen, denn ein Zwischenbericht im September 2021 brachte ein ernüchterndes Ergebnis. Gerade einmal 3,8 % der zu digitalisierenden Prozessen wurden bisher vollständig umgesetzt.
Die Digitalisierung des öffentlichen Raums hinkt ohne Frage hinterher, aber ohne Digitalisierung wird es in Zukunft nicht mehr gehen. Das weiß auch die Ampelkoalition, welche nicht müde wird zu betonen, dass die Digitalisierung vorangetrieben werden muss.
Als Anlegerin oder Anleger sollten Sie deshalb Unternehmen ins Auge fassen, welche die öffentliche Digitalisierung begleiten könnten. Interessant könnte hier die Firma Allgeier (WKN: A2GS63) aus München sein, weil das Unternehmen die hohen Digitalisierungs-Anforderungen der Städte und Kommunen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel, dass Allgeier nicht auf eine Standardsoftware, sondern auf Open Source setzt.
Chart Allgeier, Quelle Aktien Screener Investor Verlag
Allgeier kann an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen, deren Anzahl zukünftig wahrscheinlich immens steigen wird. Schon jetzt punkten die Münchner mit einer breiten Aufstellung. Rund 2000 Kunden werden von Allgeier betreut, darunter auch einige DAX-Unternehmen.
Zum beeindruckendem Umsatzplus kommt ein noch höheres Ergebnisplus
Für Sie als Anlegerin oder Anleger ist zudem interessant, dass Allgeier den Fokus auf margen-stärkere Geschäftsbereiche richten will. Schon jetzt steigt das Ergebnis stärker als der Umsatz.
Diese gute Entwicklung wird sich für Allgeier wahrscheinlich fortsetzen, zumal das Unternehmen weniger vom Fachkräftemangel betroffen ist als andere IT-Unternehmen. Allgeier kann aufgrund eigener Personaldienstleistungen insgesamt auf 3000 Fachkräfte zurückgreifen.
Letztes Jahr steigerte Allgeier den Umsatz um 15 % auf 400 Millionen Euro. Das operative Ergebnis konnte sogar um 50 % auf 45 Millionen Euro gesteigert werden.
Im laufenden Jahr soll der Umsatz bis zu 25 % steigen, das Ergebnis um bis zu 40 %.
80 % Plus auf Jahressicht. Kurspotenzial von 60 %
Die hohen Wachstumsraten klingen in Ihren Ohren sicherlich interessant und haben auch andere Aktionäre angezogen. Die Aktie lag auf Sicht von einem Jahr mit rund 80 % im Plus. Allgeiers Börsenwert von 530 Millionen Euro entspricht dem 1,3-fachen des Umsatzes.
Das KGV von 30 ist zwar kein Schnapper mehr, aber angesichts der anhaltend hohen Wachstumsraten auch kein Drama.
Von Analysten, wie zum Beispiel denen von Warburg Research, gibt es eine klare Kaufempfehlung. Sie sehen das Kurspotenzial der Aktie bei 60 %.