Alibaba: Der Amazon-Konkurrent aus China im Aufwind
Alibaba startet dynamisch ins neue Jahr: Der Aktienkurs zeigt deutliche Aufwärtstendenzen, während viele US-Tech-Giganten stagnieren. Doch was steckt dahinter? Der chinesische E-Commerce-Riese punktet mit Wachstum in der Cloud und im internationalen Geschäft, während regulatorische Risiken abnehmen. Vor allem die Cloud-Sparte macht von sich reden: Sie verzeichnete zuletzt ein operatives Ergebniswachstum (EBITA) von 33 % gegenüber dem Vorjahr. Dennoch liegt Alibaba noch weit hinter Amazon Web Services mit einer EBITA-Marge von über 35 % – Alibaba kommt derzeit nur auf 10 %. Dies birgt Potenzial für weitere Verbesserungen.
Internationales Geschäft als neue Wachstumschance
Ein weiterer Lichtblick: Alibabas internationale E-Commerce-Sparte wächst rasant, zuletzt um 32 %. Ihr Umsatzanteil liegt inzwischen bei 14 % des Gesamtgeschäfts – und könnte bis 2026 auf 25 % steigen. Damit verringern sich die geopolitischen Risiken, die Alibaba in den vergangenen Jahren gebremst haben. Zudem investiert das Unternehmen in neue KI-basierte Tools, um seine Plattformen zu optimieren. Verbesserte Produktempfehlungen und stärkere Werbemodelle könnten sich langfristig positiv auf die Margen auswirken.
Bewertung: Noch günstig oder schon zu spät?
Trotz der positiven Entwicklung ist die Aktie nach wie vor vergleichsweise günstig bewertet. Das erwartete Gewinnwachstum liegt bei 12-14 % pro Jahr, während das KGV für das Fiskaljahr 2026 nur 13 beträgt. Zudem kauft Alibaba massiv eigene Aktien zurück: Seit 2021 wurden bereits 12,8 % der ausstehenden Aktien erworben, bis 2027 sind weitere 20 Mrd. US-Dollar für Rückkäufe vorgesehen. Dennoch bleibt das Kerngeschäft des chinesischen E-Commerce herausfordernd, da Rivalen wie Pinduoduo weiter Marktanteile gewinnen.
Fazit: Chancenreich, aber nicht ohne Risiken
Alibaba zeigt klare Fortschritte: Ein stärkeres Cloud- und Auslandsgeschäft, eine entspanntere regulatorische Situation und eine attraktive Bewertung sprechen für die Aktie. Gleichzeitig bleibt das Wachstum im Kernmarkt China ein Unsicherheitsfaktor. Für Anleger mit einem langen Atem könnte sich hier dennoch eine vielversprechende Gelegenheit bieten.
„Mit dem Schreiben der Diplomarbeit zum Thema Behavioral Finance setzte sich bei mir endgültig die Überzeugung durch, zukünftig andere, alternative Analyseansätze mindestens gleichberechtigt zur klassischen Fundamentalanalyse anzuwenden,“ sagt Mike Rückert.
