Aktien: Das sind die Gewinner und Verlierer steigender Zinsen

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Sie gehen in den Supermarkt und sehen sofort: Fast überall wurden die Preise erhöht. Und wenn nicht, dann stellen fest: Der Preis ist gleich, doch die Packungsgröße ist auf einmal kleiner geworden. Das man verdeckte Preiserhöhung. Auf jeden Fall kommt da bei Ihnen keine Kauflaune auf.

Und genau das ist von den Notenbanken mit ihren ständig steigenden Zinsen auch beabsichtigt. Höhere Zinsen sollen Sie davon abhalten, mehr zu konsumieren, so dass die Inflationsrate wieder sinkt. An der Börse hat inmitten der laufenden Zinserhöhungen die Branchenrotation längst begonnen. Das sollten Sie als Anlass nehmen, Ihre Depotstruktur zu überprüfen.

Je höher die Zinsen, desto stärker fallen die Kurse …

Derzeit bestimmen die Notenbanken die Richtung an den Börsen: Je höher die Zinsen steigen, desto mehr fallen die Aktienkurse. Gilt aber nicht aber nicht für alle Branchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von JP Morgan, der drittgrößten Bank der USA.

… doch gibt einen eindeutigen historischen Trend

Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege von JP Morgan Asset Management erklärt: „Letztendlich ist der Leitzins der Preis des Geldes. Die Risiken, dass im Zuge der Zinserhöhungen etwas zu Bruch geht, sind nicht unerheblich.“ Für JP Morgan hat er analysiert, wie die verschiedenen Branchen im Vergleich zu den Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen verhalten. Es gibt Aktien, die haben historisch gesehen von steigenden Zinsen profitiert, anderen mussten leiden. Sein Fazit, aus dem Sie auch Schlüsse für Ihr Depot ziehen sollten: „Bisher hat sich der Trend gut bestätigt“, sagt Galler mit Blick auf dieses Jahr.

Diese Aktien profitieren am von steigen Zinsen meisten: 

  1. Energie
  2. Finanzen
  3. Industrie
  4. Grundstoffe

Diese Aktien leiden bei steigen Zinsen meisten: 

  1. Kommunikationsdienste
  2. IT
  3. Immobilien
  4. Nicht zyklische Konsumgüter
  5. Gesundheitswesen
  6. Versorger
  7. Zyklische Konsumgüter

Substanz schlägt Wachstum

Die Analyse von JP Morgan geht aber noch weiter. Untersucht wurden nicht nur die einzelnen Branchen, sondern auch die Regionen und Anlagestile. Das Ergebnis ist eindeutig: Substanzstarke Titel halten sich am besten, wachstumsstarke Technologietitel werden abgestraft. Auch dafür hat der Kapitalmarktstratege Tilmann Galler eine Erklärung: Dividendenstarke Unternehmen, die einen hohen Cashflow, ein rentables Geschäftsmodell und einen niedrigen Verschuldungsgrad haben, sind stabiler aufgestellt.“

Diese Aktien profitieren am von steigen Zinsen meisten: 

  1. Substanz
  2. Small Cap
  3. Großbritannien
  4. Japan
  5. Eurozone

Diese Aktien leiden bei steigen Zinsen meisten: 

  1. Wachstum
  2. Large Cap
  3. USA
  4. China
  5. Schwellenländer

Halten Sie noch an dieses Motto: Never fight the fed

Fazit: An den Börsen gibt es ein Motto, das Sie unbedingt beherzigen sollten: Never fight the fed. Das bedeutet: Wetten Sie nicht gegen die Politik der US-Notenbank. Sie müssen nicht gleich Ihr ganzes Depot verkaufen oder auf den Kopf stellen. Aber Sie sollten Ihr Depotstruktur überprüfen und einige Bausteine anpassen, indem einige Branchen über- und andere untergewichten. Sobald sich dann abzeichnet, dass die Notenbanken ihren straffen Zinserhöhungszyklus reduzieren, können Sie neu wieder neue Depot-Entscheidungen treffen. Denn mittlerweile haben einige amerikanische Tech-Schwergewichte historisch niedrige Bewertungen, die man nicht mehr ignorieren kann. Und aus never fight the fed wird dann das antiyzyklische Erfolgsmotto. Buy on bad news.