Änderungen im Nasdaq 100: Welche 2 Aktien im Fokus stehen!
Nicht nur im deutschen Aktienmarkt stehen noch in diesem Jahr Indexänderungen an. Auch in den USA dreht sich das Karussell munter weiter. Im Mittelpunkt: der Nasdaq 100. In dem Index sind die 100 Aktien des Nasdaq Composite mit der höchsten Marktkapitalisierung gelistet. Lediglich Finanzunternehmen werden hier ausgeschlossen.
Mit Abstand wichtigster Sektor des Nasdaq 100 ist der Technologiebereich, auf den etwa 70 Prozent der Marktkapitalisierung entfällt. Hier finden sich Mega-Titel wie Apple, Amazon, Alphabet, Microsoft, AMD, Nvidia, Netflix und Meta. Aber auch andere große US-amerikanische und internationale Aktien sind Teil des Nasdaq 100. Darunter: Tesla, Amgen, ASML, Astrazeneca, PepsiCo, Moderna, Baidu und Pinduoduo.
Nasdaq 100: alle Auf- und Absteiger auf einen Blick
Nun zu den geplanten Umschichtungen: Der Börsenbetreiber Nasdaq hat vor wenigen Tagen die Ergebnisse der jährlichen Neukonstitution des Index veröffentlicht. Die Änderungen sollen noch vor Weihnachten, am 19. Dezember 2022, wirksam werden.
Die folgenden sechs Unternehmen werden demnach in den Index aufgenommen:
- Costar Group
- Rivian Automotive
- Warner Bros. Discovery
- GlobalFoundries
- Baker Hughes
- Diamondback Energy
Im Gegenzug müssen diese sieben Aktien weichen:
- VeriSign
- Skyworks Solutions
- Splunk
- Baidu
- Match Group
- DocuSign
- NetEase
Diamondback Energy: der US-Fracking-Spezialist
Aber welche dieser Aktien hat in den letzten 12 Monaten stark profitiert und welcher Titel lief besonders schlecht? Kurzum: Der größte Gewinner ist Diamondback Energy. Die Aktie steht am 13. Dezember auf 12-Monats-Sicht mit 26 Prozent im Plus (Stand: 13.12.2022, 11:00 Uhr).
Diamondback ist ein Rohstoffkonzern, spezialisiert auf fossile Brennstoffe. Das Unternehmen exploriert und fördert Erdöl sowie Erdgas im US-Bundesstaat Texas. Diamondback konzentriert sich dabei auf sogenannte unkonventionelle Lagerstätten. In diesen Reservoirs befinden sich die fossilen Rohstoffe innerhalb von Gesteinsformationen. Entsprechend greift Diamondback auf das umstrittene Fracking-Verfahren zurück, um jenes Öl und Gas etwa aus dem Schiefergestein herauszureißen.
Hohe Ölpreise hatten für Geldregen gesorgt
Der Konzern profitierte zuletzt von den hohen Marktpreisen dieser Rohstoffe. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg der Umsatz um 37 Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn schoss gar um 186 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar nach oben.
Diamondback jedenfalls hat in den letzten Monaten und Jahren über etliche Zukäufe seinen Einfluss im US-Ölsektor signifikant ausgebaut, wenngleich das Unternehmen verglichen mit den Giganten Exxon Mobil oder Chevron nach wie vor ein Zwerg ist. Zuletzt hatte Diamondback den texanischen Wettbewerber FireBird geschluckt – für 1,6 Milliarden US-Dollar. Der Deal soll sich positiv auf alle relevanten Finanzkennzahlen für 2023 und 2024 auswirken, sagte Diamondback-Chef Travis Stice Mitte Oktober.
Diamondback Energy-Aktie: Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial
Ohnehin zeigte sich der Ölkonzern zuletzt zuversichtlich, was die nähere Zukunft betrifft. Und auch die Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial für die Aktie. Laut Marketscreener liegt das durchschnittliche Kursziel rund 35 Prozent über dem Niveau vom 13. Dezember.
Als Anleger sollten Sie allerdings beachten, dass Diamondback massiv abhängig vom Öl- und Erdgaspreis ist. Und zumindest der Ölpreis zeigte in den letzten Wochen deutliche Schwächeerscheinungen.
Match Group: der einstige Corona-Gewinner stagniert
Der größte Verlier der oben genannten Aktien ist die Match Group. Auf-12 Monats-Sicht stand das Papier am 13. Dezember mit satten 63 Prozent im Minus. Der US-Tech-Konzern besitzt und betreibt mehre soziale Netzwerke und Dating-Plattformen. Darunter: das gleichnamige Match.com, OkCupid, PlentyOfFish und nicht zuletzt Tinder.
Die Aktie hatte 2020 und 2021 von der Corona-Pandemie, dem Stay-at-Home-Trend und der Tatsache profitiert, dass viele Menschen in der Hochzeit der Pandemie schlicht einsam gewesen waren. Seit 2022 ging es dann kontinuierlich bergab. Zuletzt hatte die Match Group ihre Anleger mit stagnierenden Umsätzen enttäuscht. So blieben die Erlöse im dritten Quartal 2022 bei rund 800 Millionen Dollar. Und auch der Nettogewinn stagnierte bei rund 130 Millionen Dollar.
Die positiven Corona-Effekte sind also Vergangenheit und die Match Group hat ihren Booster verloren. Trotzdem sehen viele Analysten die Abwertung der Aktie als übertrieben an. Laut Marketscreener liegt das durchschnittliche Kursziel rund 52 Prozent über dem Niveau vom 13. Dezember.
Mein Fazit für Sie
Indexänderungen sind nicht bloß ein symbolischer Akt. Als Anleger sind Sie davon direkt betroffen, wenn Sie zum Beispiel über einen ETF auf den Nasdaq 100 setzen. Das heißt im Umkehrschluss: Fondsanbieter müssen ihr Portfolio nun entsprechend umschichten, was im Endeffekt die Aktienentwicklung der Aufsteiger prinzipiell unterstützt und die der Absteiger belastet.