Adobe – Nächster Umsatzrekord dank KI-Boom

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Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 hat der kalifornische Softwarekonzern Adobe zum dritten Mal einen neuen Umsatzrekord aufgestellt – zudem bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen. Ein in Teilen verhaltener Ausblick sorgt jedoch dafür, dass der Aktienkurs leicht nach unten geht.

Erstmals in diesem Jahr zweistelliges Wachstum

Im am 1. September 2023 abgeschlossenen dritten Quartal (Q3) des Geschäftsjahres 2023 hat Adobe den Umsatz im Vorjahresvergleich um 10,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 4,89 Milliarden US-Dollar gesteigert. Nachdem das Wachstum in den ersten beiden Quartalen mit 9,2 respektive 9,8 Prozent knapp unter die 10 Prozent-Marke gefallen war, hat es diese nun also wieder überschritten und das Tempo erhöht. Währungsbereinigt ergab sich wie in den ersten beiden Quartalen ein Umsatzplus von 13 Prozent. Die Berechnungen der Branchenanalysten für Q3 lagen mit im Schnitt 4,87 Milliarden Dollar etwas niedriger.

„Innovative Produkpalette“

Als Wachstumstreiber benennt Unternehmenschef Shantanu Narayen die breite und innovative Produktpalette von Adobe, die zudem immer wieder um neue KI-Funktionen erweitert wird. Im größten Unternehmensbereich Digital Media erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 11,2 Prozent auf 3,59 Milliarden Dollar, womit der Anteil am gesamten Konzernumsatz von 73 auf 74 Prozent anstieg.

Im Segment Digital Experience ging es um 9,7 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar nach oben. Im kleinsten, immer weiter schrumpfenden Bereich Publishing and Advertising sank der Umsatz hingegen um 17,3 Prozent auf nur noch 67 Millionen Dollar. Der Anteil am Gesamtumsatz fiel dadurch erstmals auf 1 Prozent.

Höhere Umsätze in allen Regionen

Auf dem amerikanischen Kontinent steigerte der in NASDAQ-100 und S&P 500 notierte Technologiekonzern den Umsatz binnen Jahresfrist um 13,2 Prozent auf 2,94 Milliarden Dollar und erzielte damit weiterhin ein überdurchschnittlich starkes Wachstum (in Q2 lag es bei 14,1 Prozent). Schwächer fiel das Plus in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika aus, wo es um 7,5 Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar nach oben ging – immerhin ein deutlicher Sprung gegenüber den 4,8 Prozent aus dem zweiten Quartal.

In Asien verbesserte sich der Umsatz erneut stark unterdurchschnittlich um 4,1 Prozent auf 718 Millionen Dollar und lag damit sogar minimal niedriger als in Q2 (724 Millionen Dollar).

Überzeugende Gewinnzahlen

Der operative Gewinn von Adobe stieg in Q3 nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung um 15,8 Prozent auf 2,26 Milliarden Dollar. Beim Nettoeinkommen ging es um 17,7 Prozent auf 1,88 Milliarden Dollar bergauf, der verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich entsprechend von 3,40 auf 4,09 Dollar. Die von Experten durchschnittlich erwarteten knapp 4 Dollar wurden damit recht deutlich übertroffen.

Aktie fällt nach eher vorsichtigem Ausblick

Für das laufende Schlussquartal des Geschäftsjahres 2023 gibt sich das Management von Adobe weiterhin optimistisch und setzt zudem auf für den 1. November angekündigte Preiserhöhungen. Der Umsatz soll mit 4,975 bis 5,025 Milliarden Dollar einen weiteren Rekordwert erreichen, allerdings hatten einige Analysten auf eine noch höhere Prognose gesetzt. Dafür liegt der in Aussicht gestellte bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie von 4,10 bis 4,15 Dollar über den von den Experten durchschnittlich berechneten 4,06 Dollar.

Nachdem die Adobe-Aktie seit Jahresbeginn bereits 60 Prozent an Wert gewonnen hatte, gibt es im deutschen Vormittagsgeschäft leichte Gewinnmitnahmen, die Aktie sinkt um gut 2 Prozent auf etwa 506 Euro.