2G Energy: Starkes Wachstum im Ausland
Wie die meisten von Ihnen wissen, befinde ich mich aktuell in der Bankenmetropole Frankfurt am Main, wo ich das Deutsche Eigenkapitalforum (EKF), die größte und wichtigste Analysten- und Investorenveranstaltung des Landes, besuche.
Einer meiner Favoriten des diesjährigen EKF ist der deutsche Energiewende- und Wasserstoff-Profiteur 2G Energy, der kürzlich Zahlen für das 3. Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht hat und über den ich schon mehrfach hier im „Schlussgong“ berichtet habe. Daher warten wahrscheinlich schon viele Leser auf die neuesten Zahlen und Trends.
BHKW-Spezialist und Wasserstoff-Profiteur
Zunächst aber für die neuen Schlussgong-Leser ein paar Worte zum Unternehmen: Das im westfälischen Heek ansässige Unternehmen 2G Energy gehört zu den etablierten Unternehmen auf dem deutschen Markt für sogenannte dezentrale Energieerzeugung. 2G Energy hat sich auf die Herstellung von Energieerzeugungssystemen mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Blockheizkraftwerken (BHKW), die mit Erdgas, Biogas und Wasserstoff betrieben werden können, spezialisiert.
Die KWK-Anlagen von 2G haben Leistungen von 20 bis 4.500 kW und sorgen für eine unabhängige Versorgung mit Strom und Wärme. Die Anlagen können in verschiedenen Branchen und Bereichen eingesetzt werden. Zu den Kunden von 2G Energy zählen u. a. Industriebetriebe, Kommunen, Stadtwerke und Energieversorger.
Neben der Herstellung von Blockheizkraftwerken bietet das Unternehmen ganzheitliche Lösungen wie Planung und Installation sowie Service- und Wartungsleistungen an. Somit ist 2G in der Lage, nahezu die komplette Wertschöpfungskette rund um BHKW-Anlagen abzudecken. Darüber hinaus ist 2G auch in das Geschäft mit industriellen Wärmepumpen eingestiegen.
Umsatz und Ergebnis legen zweistellig zu
Die 2G Energy AG hat ihr Wachstum im Ausland, vor allem außerhalb Westeuropas, zuletzt fortgesetzt. Der Umsatz wuchs im zurückliegenden 3. Quartal 2024 um 11,3% auf 86,7 Mio. Euro. Der Umsatz mit KWK-Anlagen wurde um 12,9% gesteigert. Das Servicegeschäft wuchs um 10,7%.
Der operative Gewinn (EBIT) stieg im 3. Quartal stark überproportional um 23,0% auf 4,9 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten dieses Jahres legte das EBIT zweistellig um 10,7% auf 9,0 Mio. Euro zu.
Besonders erfreulich: Trotz der Konjunkturschwäche im heimischen Markt erreichte das Unternehmen zum Ende des dritten Quartals beim Auftragsbestand mit über 230 Mio. Euro ein neues Rekordniveau. Im Vorjahr lag der Wert erst bei rund 195 Mio. Euro.
Keine Angst vor Importzöllen aus den USA
Ebenfalls positiv: Das 2G-Management weist darauf hin, dass etwaige zusätzliche Importzölle aus den USA kaum Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen haben werden.
Über den Lebenszyklus einer KWK-Anlage sind die Betriebskosten nach Angaben des Unternehmens wesentlich bedeutender als die Anschaffungskosten, zumal ein erheblicher Teil der Anschaffungskosten ihren Ursprung in den USA hat.
Überdies gibt es laut 2G keinen Hersteller von relevanten KWK-Leistungsklassen, der in den USA produziert, während gleichzeitig dringend und kurzfristig zusätzliche Kraftwerks-kapazitäten benötigt werden. So konnte 2G Energy erst vor wenigen Wochen einen neuen Großauftrag für seine Wasserstoff-Anlagen in den USA gewinnen.
Damit ist die 2G-Aktie nach meinen Analysen weiterhin ein interessantes Nebenwerte-Investment im Bereich Energiewende. Lässt die allgemeine Nebenwerte-Schwäche am deutschen Aktienmarkt nach, eröffnet sich hier Nachholpotenzial.