2G Energy profitiert von neuem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz
Seit heute gelten in den USA die verschärften Strafzölle. Die erhoffte Schonfrist ist ausgeblieben. Das sorgt erneut für Chaos an den Aktienmärkten.
Alle Augen blicken aktuell nur auf die USA, auf Donald Trump und seinen persönlichen Zoll-Krieg. Andere Themen werden komplett ausgeblendet. Dabei gibt es auch in Deutschland interessante Entwicklungen.
Die Aktie des deutschen Energiewende-Profiteur 2G Energy zeigt sich in diesem Jahr äußerst volatil (schwankungsstark) und bewegte sich grob zwischen knapp 22 und gut 28 Euro. Der faire Wert je Aktie liegt nach meinen Berechnungen aber schon jetzt bei mindestens 30 Euro.
In die Karten spielt 2G jetzt auch das neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz, das am 1. April in Kraft getreten ist. Die Neuerungen im Gesetz sehen u. a. vor, dass neu errichtete Anlagen auch dann noch eine Förderung erhalten, wenn diese erst nach Ende 2026 in Betrieb genommen werden. Eine Genehmigung bis Ende 2026 reicht für die Förderung aus.
Die höhere Inlandsnachfrage durch die Förderungen ist ein weiterer Faktor für eine Wachstumsbeschleunigung. Analysten gehen im laufenden Jahr von einem Umsatzwachstum von +18% sowie einer Steigerung des Nettogewinns von +35% aus. Bevor ich auf weitere Zahlen eingehe, zunächst ein kurzer Blick auf das Geschäftsmodell.
BHKW-Spezialist und Wasserstoff-Profiteur
Das im westfälischen Heek ansässige Unternehmen 2G Energy gehört zu den etablierten Unternehmen auf dem deutschen Markt für sogenannte dezentrale Energieerzeugung. 2G Energy hat sich auf die Herstellung von Energieerzeugungssystemen mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Blockheizkraftwerken (BHKW), die mit Erdgas, Biogas und Wasserstoff betrieben werden können, spezialisiert.
Die KWK-Anlagen von 2G haben Leistungen von 20 bis 4.500 kW und sorgen für eine unabhängige Versorgung mit Strom und Wärme. Die Anlagen können in verschiedenen Branchen und Bereichen eingesetzt werden. Zu den Kunden von 2G Energy zählen u. a. Industriebetriebe, Kommunen, Stadtwerke und Energieversorger.
Neben der Herstellung von Blockheizkraftwerken bietet das Unternehmen ganzheitliche Lösungen wie Planung und Installation sowie Service- und Wartungsleistungen an. Somit ist 2G in der Lage, nahezu die komplette Wertschöpfungskette rund um BHKW-Anlagen abzudecken. Darüber hinaus ist 2G auch in das Geschäft mit industriellen Wärmepumpen eingestiegen.
Deutliche Steigerung der Profitabilität im abgelaufenen Geschäftsjahr
2G konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach vorläufigen Zahlen den Umsatz von 365,1 auf 375,6 Mio. Euro steigern (+3%). Dabei baute das Unternehmen die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) deutlich von 7,6 auf 8,9% aus. Wesentliche Ergebnisverbesserungen wurden in der Materialaufwandsquote erreicht.
Positive Prognosen für 2025 und 2026
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt der Vorstand die Umsatzprognose von 430 bis 450 Mio. Euro. Für das kommende Jahr erwartet der 2G-Vorstand einen Umsatz von 440 bis 490 Mio. Euro.
Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) soll sich im laufenden Jahr auf 8,5 bis 10,5% belaufen und im kommenden Jahr auf 9,0 bis 11,0%. Die Aussichten für 2025 und 2026 sind also unverändert positiv! Damit ist die 2G-Aktie nach meinen Analysen weiterhin ein interessantes Nebenwerte-Investment im Bereich Energiewende und kann im aktuellen Zoll-Streit günstig eingesammelt werden.