Zink: Versorgungsknappheit wird für steigende Preise sorgen

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Schon im vergangenen Jahr mussten zahlreiche europäische Zinkproduzenten aufgrund hoher Energiekosten und geringer Versorgung entweder ihre Hütten ganz schließen oder die Produktion drosseln.

Insgesamt haben im Jahr 2022 drei westeuropäische Zinkhütten ihre Pforten geschlossen.

Doch das ist nicht die einzige Belastung für das Zinkangebot. Die jüngsten LME-Beschränkungen für russisches Metall haben die Zinkpreise und das Angebot zusätzlich erheblich belastet.

Viele Zinkminen wurden bereits geschlossen

Überdies haben gerade in den letzten Jahren einige sehr große Zinkminen den Grad der Erschöpfung erreicht und wurden geschlossen. Und es gibt derzeit nicht genügend neue Minen, um den Ausfall zu ersetzen. Es werden schlichtweg zu wenige neue Entdeckungen gemacht. Und von nennenswerten großen Zinkprojekte die in Planung gehen, ist ebenfalls nichts zu sehen.  

Die geschlossene Century Mine von MMG in Australien beispielsweise lieferte früher 4 % des weltweiten Zinkangebots. Mit der Schließung von Century, der Lisheen-Mine in Irland und den Glencore-Minen Brunswick und Perseverance in Kanada gingen zuletzt über eine Million Tonnen der globalen Zinkproduktion verloren. Die geschlossenen Minen machen zusammen rund 15 % des Zinkmarktes aus.

Lagerbestände sinken massiv

Hinzu kommen gähnend leere Lagerbestände. Die LME-Zinkbestände sind von 240.000 Tonnen vor einem Jahr auf nur noch knapp über 40.000 Tonnen gesunken – und mehr als ein Drittel ist bereits zur Auslieferung vorgesehen.

Bedrohliche Entwicklung der Zinklagerbestände an der LME in den letzten 12 Monaten

Quelle: kitco.com

Zinkmarkt: Defizit von 200.000 Tonnen

Laut den Analysten der Macquarie Gruppe dürfte die Schließung von Schmelzhütten in Europa die Zinkproduktion um 150.000 Tonnen in diesem Winter reduzieren, zusätzlich zu Kürzungen von rund 138.000 Tonnen, seit die Energiepreise im Jahr 2021 zu steigen begannen.

Zusätzliche Produktionskürzungen könnten die Defizite verschlimmern, die Macquarie in diesem Jahr auf rund 200.000 Tonnen schätzt.

Fazit: Zinkpreise werden steigen müssen

Der globale Zinkmarkt befindet sich in einer deutlichen Versorgungsknappheit (Marktdefizite werden sowohl für dieses, als auch das nächste Jahr prognostiziert). Dabei steht Zink an vierter Stelle von allen Metallen der Welt im Sinne seiner Nutzung. Das bedeutet: Rezession hin oder her, die Nachfrage hört nicht einfach auf.

Eine hohe Nachfrage, kombiniert mit einem sinkenden Angebot, kann für den Zinkmarkt nur eines bedeuten: höhere Preise.