Steigende Rohstoffpreise dank Erkenntnis höherer Inflation

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Noch zu Beginn des Jahres hatten viele Rohstoffsektoren in den ersten anderthalb Monaten zu kämpfen, bevor sie schließlich ab Mitte Februar zu steigen begannen. Grund dafür ist die Erkenntnis einer anhaltend höheren Inflation in den USA gegen welche die US-Notenbank Fed kaum vorgehen kann. Schließlich befinden sich die Zinsen schon auf dem höchsten Niveau seit fast 2 Jahrzehnten.

Das ist die perfekte Ausgangslage für Rohstoff-Investments. Denn nichts entwickelt sich besser in Zeiten höherer Inflation als Rohstoff-Anlagen.

Doch auch von fundamentaler Seite bieten viele Rohstoffmärkte starke Aussichten für weiterhin steigende Preise.

Steigende Rohstoffpreise: Entwicklung seit Jahresbeginn

Quelle: stockcharts.com

Der Ölmarkt bleibt angespannt

Es wird erwartet, dass die Ölnachfrage im Jahr 2024 ein Allzeithoch erreichen wird. Auch das Nachfragewachstum dürfte weiterhin stark sein und das Niveau von vor der Pandemie wieder erreichen. Die sich verschärfenden Spannungen im Nahen Osten, einschließlich der Angriffe der Huthi auf Schiffe im Roten Meer, trugen im ersten Quartal zu einem großen Teil zu den Versorgungsproblemen des Marktes bei. Darüber hinaus hat die Ankündigung der OPEC+, ihre Produktionskürzungen zu verlängern, die Preise weiter gestützt.

Goldaktien noch immer günstig bewertet

Der Goldpreis ist aufgrund geopolitischer Risiken und der Käufe der Zentralbanken weiter auf neue Allzeithochs gestiegen. Goldminenaktien werden nun mit einem erheblichen Abschlag gehandelt. Die Kosteninflation scheint vorerst relativ gedämpft zu sein, was eine weitere Ausweitung der Gewinnspanne ermöglichen dürfte.

Kupfer-Rallye war dringend nötig

Viele Bergbauunternehmen profitierten von der Rallye des Eisenerzes im vierten Quartal 2023. Während diese Rallye ins Stocken geraten ist, hat das knappere Kupferangebot – in erster Linie aufgrund der anhaltenden Unterbrechungen in den Minen – für einen dringend benötigten Preisauftrieb gesorgt.

Kakaopreisentwicklung schlägt alle Register

Anhaltende Angebotssorgen aufgrund extremer Wetterbedingungen in den Anbauländern, sowie Pflanzenkrankheiten, haben für eine enorm starke Preisentwicklung im Kakaomarkt gesorgt. Angesichts der Versorgungsengpässe und der anhaltenden Harmattan-Winde könnte der Preisauftrieb laut der Internationalen Kakaoorganisation (ICCO) weiterwachsen. Zudem hat die Elfenbeinküste vorerst ihre Terminverkäufe gestoppt. Vermutlich wird die Ernte der Elfenbeinküste auf ein 8-Jahres-Tief sinken.

Kakaopreis ist um 173 % gestiegen seit Jahresbeginn

Quelle: stockcharts.com

Fazit: Rohstoffpreise haben noch viel Potenzial nach oben 

Seit Ende 2021, als ein starker Anstieg der Rohstoffpreise mit einer weltweit historisch hohen Inflation einherging, verlief die Entwicklung der Rohstoffaktien relativ uneinheitlich. Gegenwärtig sind die Angebotsbedingungen jedoch bei einer Vielzahl von Rohstoffen überdurchschnittlich angespannt, vor allem bei Rohöl und Kupfer, aber auch bei Düngemitteln und immer noch im Kakaomarkt.

All dies fällt mit einer Reihe von Unterbrechungen der Versorgungskette zusammen, die durch eskalierende geopolitische Konflikte noch verstärkt werden.

Alles in allem stehen damit die Karten gut, dass selbst breite Rohstoff-Anlagen im Sinne des Inflationsschutzes in diesem Jahr besser abschneiden werden, als der breite Aktienmarkt. Einzelne Rohstoffmärkte sind zudem aufgrund ihrer fundamentalen Ausgangslage bestens gerüstet für eine Outperformance.