Aktienmarkt in den USA – der wichtigste Wertpapiermarkt der Welt
- Die wichtigsten Börsen in den USA
- Was sind die bekanntesten Indizes in den Vereinigten Staaten?
- Bedeutende Unternehmen am USA Aktienmarkt
- Die historische Entwicklung des Aktienmarktes in den USA
- Wovon sind die Aktienkurse in den USA abhängig?
- Wie wichtig sind Aktien für die amerikanische Bevölkerung?
Die Vereinigten Staaten werden fast immer in einem Atemzug genannt, wenn es um Aktienmärkte geht. Immerhin befindet sich die weltweit bekannteste Börse in den USA, nämlich die Wallstreet. Deren Entwicklung ist im Grunde wegweisend für zahlreiche Börsen rund um den Globus, die sich – direkt oder indirekt – an den Aktienmärkten in den USA orientieren.
In unserem Beitrag möchten wir näher darauf eingehen, welche Börsen es in den Vereinigten Staaten gibt und was die wichtigsten Indizes sind. Ferner erfahren Sie, welche großen Unternehmen am amerikanischen Aktienmarkt existieren, wie die historische Entwicklung aussieht, wovon Aktienkurse abhängig sind und wie wichtig die Wertpapiere für die Amerikaner sind.
Die wichtigsten Börsen in den USA
Wie eingangs bereits erwähnt, stehen die Vereinigten Staaten sinnbildlich wie kein anderes Land für den Aktienmarkt und Börsen. In den USA existieren etwa zehn große und einige lokale Börsen, die er von eher untergeordnetem Stellenwert sind. Wie in Deutschland, so können die Amerikaner Aktien allerdings ebenfalls alternativ im OTC-Handel kaufen und verkaufen. Mindestens zwei Börsen aus den Vereinigten Staaten sind weltweit faktisch jedem Anleger ein Begriff, nämlich zum einen die New York Stock Exchange, kurz Wallstreet, und zum anderen die Nasdaq.
New York Stock Exchange: die berühmte Wallstreet
Um sie ranken sich zahlreiche Mythen und keine andere Börse der Welt steht so für den Aktienmarkt in den USA und im Grunde sogar global betrachtet, wie es bei der New York Stock Exchange der Fall ist. Die Wallstreet wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts gegründet, damals von einer kleinen Gruppe aus Händlern. Ihre Bedeutung hat die New York Stock Exchange nach wie vor nicht eingebüßt, denn immernoch immer orientieren sich zahlreiche Börsen rund um den Globus an der amerikanischen Leitbörse. Heutzutage gibt es fast 3.000 Aktiengesellschaften, die dort gelistet werden.
Nasdaq: die Technologiebörse
Fast genauso bekannt wie die Wallstreet ist mittlerweile die Nasdaq. Die amerikanische Elektronik- und Technologiebörse ist noch relativ jung, denn sie wurde im Jahre 1971 gegründet. In erster Linie werden an der Nasdaq solche Aktientitel notiert, die aus dem Bereich Technologie, Elektronik und IT stammen.
American Stock Exchange: die dritte große Börse in den USA
Nicht ganz so bekannt wie Nasdaq und Wallstreet ist die American Stock Exchange, obwohl die AMEX mittlerweile ihr hundertjähriges Jubiläum gefeiert hat. Gleichzeitig ist die AMEX die zweitgrößte Präsenzbörse in den Vereinigten Staaten, an der fast 1.000 Aktien gehandelt werden können. Vorwiegend nutzen kleinere und noch relativ junge Aktiengesellschaften die American Stock Exchange, da die Zulassungsvoraussetzungen etwas weniger streng als an der New York Stock Exchange sind.
Neben der New York Stock Exchange, der Nasdaq und der American Stock Exchange existieren in den Vereinigten Staaten noch einige andere, ebenfalls größere Börsen, die sich wie folgt nennen und an den nachfolgenden Orten beheimatet sind:
- National Stock Exchange in New York
- Börse in Boston
- Börse in Cincinnati
- Midwest Stock Exchange in Chicago
- Börse in San Francisco
Was sind die bekanntesten Indizes in den Vereinigten Staaten?
Genauso bekannt wie die wichtigsten Börsen aus den USA sind einige Indizes, von denen sicherlich auch Sie schon einmal gehört haben. Mindestens drei Aktienindizes am USA Aktienmarkt sind rund um den Globus berühmt, nämlich der Dow Jones Index, der S&P 500 Index sowie der Nasdaq Composite Index.
Dow Jones Industrial Average Index
Der Dow Jones Industrial Average Index, kurz Dow Jones Index, ist nach Auffassung der meisten Experten der berühmteste und wichtigste Aktienindex rund um den Globus. Ins Leben gerufen wurde der Index einerseits von Charles Dow und andererseits von Edward Jones, woraus sich der Name Dow Jones ergibt. Den Aktienindex gibt es mittlerweile bereits seit fast 140 Jahren, denn das Erscheinen geht auf 1884 zurück. Die Notierung des Dow-Jones-Index findet an der Wall Street statt. Der Index beinhaltet die größten 30 Unternehmen aus den USA.
S&P 500
Deutlich mehr Aktien als im Dow Jones Index werden im breiter aufgestellten S&P 500 Index notiert. S&P steht in dem Zusammenhang als Abkürzung für Standard & Poor’s, einer Rating-Agentur, die übrigens mittlerweile S&P Global Ratings heißt. Insgesamt werden exakt 500 Aktientitel im S&P 500 notiert, die einerseits an der Wallstreet und zum anderen alternativ oder zusätzlich an der AMEX gehandelt werden.
Nasdaq Composite Index
Von seiner Größe her folgt der Nasdaq Composite Index dem Dow Jones Index nur knapp. Notiert wird der Index an der Börse Nasdaq und beinhaltet mehr als 3.000 Aktiengesellschaften mit ihren jeweiligen Aktientiteln. Vorwiegend sind die Unternehmen in der Technologiebranche beheimatet. Die Gewichtung der Aktientitel innerhalb des Nasdaq Composite Index findet auf Basis der jeweiligen Marktkapitalisierung statt.
Bedeutende Unternehmen am USA Aktienmarkt
Nicht nur einige Börsen und Indizes aus den Vereinigten Staaten haben sich weltweit einen Namen gemacht, sondern Gleiches gilt für große Unternehmen aus den USA. Sicherlich können auch Sie auf Anhieb mindestens fünf bis zehn Aktiengesellschaften aufzählen, die in den USA beheimatet sind und auch an der Börse Gewicht haben. Dazu zählen beispielsweise:
- Amazon
- Exxon Mobil
- Ford Motors
- JJP Morgan Chase
- Microsoft
- General Electric
- IBM
- Boeing
- Alphabet
Wie Sie an diesem beispielhaften Auszug bereits erkennen, gibt es mittlerweile bei den großen Unternehmen aus den Vereinigten Staaten eine breite Mischung zwischen der sogenannten Old Economy und modernen Internet-Unternehmen. Auf der einen Seite zählen nach wie vor sogenannte Klassiker zu den Großunternehmen des Landes, wie zum Beispiel die Automobilhersteller Ford und General Motors. Gleiches gilt für Aktiengesellschaften aus dem Bereich Telekommunikation und Energie, wie zum Beispiel Exxon Mobil, Chevron und General Electric. Darüber hinaus finden sich relativ junge Aktiengesellschaften am Markt, die ebenfalls mittlerweile zu den Schwergewichten zählen, wie zum Beispiel Amazon, Microsoft und Facebook.
Die historische Entwicklung des Aktienmarktes in den USA
Grundsätzlich ist es immer etwas schwierig, eine konkrete Aussage zur historischen Entwicklung von Aktienmärkten zu treffen, so auch in den Vereinigten Staaten. Wie nahezu jede Börse und jeder Aktienmarkt weltweit, so hat sich natürlich auch der USA Aktienmarkt im Laufe der Jahrzehnte insgesamt äußerst positiv entwickelt, da die Kurse in der Summe massiv gestiegen sind. Wenn man etwas konkreter werden möchte, orientiert man sich am besten an einem bestimmten Index, der zum Beispiel sehr gut den amerikanischen Aktienmarkt repräsentiert. Das trifft unter anderem auf den zuvor erwähnten Dow Jones Index zu, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals notiert wurde, damals am Anfang mit 100 Punkten.
Erstmals verzehnfachen konnte sich der Dow Jones Index im Jahre 1972, denn zur damaligen Zeit überschritt er zum ersten Mal überhaupt die 1.000 Punkte Grenze. Weitere Meilensteine in der Geschichte und damit auch im Hinblick auf die Entwicklung der USA Aktienmärkte sind:
- 10.000 Punkte überschritten: 1999
- 20.000 Punkte überschritten: 2017
- 30.000 Punkte überschritten: 2020
Der aktuelle Stand des Dow-Jones-Index beläuft sich auf rund 33.000 Punkte (Anfang Juni 2022). Das wiederum bedeutet, dass sich die amerikanischen Aktienmärkte – gemessen am Dow Jones Index – innerhalb der letzten gut 100 Jahre um das etwa 350-Fache vom Wert der gesteigert haben. Solche Zahlen klingen natürlich relativ utopisch. Anleger können sich alternativ daran orientieren, dass sie bei einem Investment in die USA Aktienmärkte im Durchschnitt jedes Jahr mit einer Rendite von etwa zehn Prozent rechnen konnten.
Wovon sind die Aktienkurse in den USA abhängig?
Die Aktienkurse in den Vereinigten Staaten und damit auch der USA Aktienmarkt sind im Prinzip von den gleichen Einflussfaktoren abhängig, wie es bei anderen Aktienmärkten rund um den Globus der Fall ist. Die Entwicklung von Aktien wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, die aus der jeweiligen Branche kommen, aus dem politischen Umfeld, allgemeine Wirtschaftsfaktoren und auch das Verhalten der Anleger spielt mittlerweile eine große Rolle.
In dem Zusammenhang wird häufig auch von der sogenannten Börsenpsychologie gesprochen. Manchmal verändern sich die Aktienkurse, ohne dass es dafür fundamentale Gründe gibt. Daher hat auch die sogenannte Charttechnik einen Einfluss darauf, ob institutionelle und private Anleger eher Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Zusammengefasst sind es insbesondere die folgenden Faktoren, die sich auf die US-Aktienmärkte auswirken können:
- Anlegerverhalten
- Börsenpsychologie
- Chart-Konstellationen
- Entwicklung in einzelnen Branchen
- Wirtschaftsentwicklung in den USA
- Zahlen und Daten, zum Beispiel vom Arbeitsmarkt
- Politische Situation
- Nationale oder globale Krisen
- Inflationsrate
- Entwicklung der Währung
Wie wichtig sind Aktien für die amerikanische Bevölkerung?
Noch immer haben Aktien in den Vereinigten Staaten für die Bevölkerung einen deutlich höheren Stellenwert, als es in Deutschland der Fall ist. Hierzulande haben schätzungsweise nicht einmal 25 Prozent aller Erwachsenen Wertpapiere, speziell Aktien, im Depot. Daher ist die sogenannte Aktionärsquote in den Vereinigten Staaten deutlich höher. Dort werden Aktien zum Beispiel schon seit Jahrzehnten gezielt auch zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge genutzt und seitens des amerikanischen Staates gefördert.
In den USA ist es alltäglich, dass die meisten Bürger solche Wertpapiere im Depot haben und ihr Vermögen in Aktien investieren. Dazu trägt sicherlich auch die lange Tradition bei, denn immerhin existieren die Aktienmärkte dort wesentlich länger als zum Beispiel in Deutschland und in weiten Teilen Europas. In den Vereinigten Staaten haben nicht nur vermögende Privatkunden oder institutionelle Anleger Aktien, sondern auch der sogenannte kleine Mann investiert immer wieder Kapital in die Anteile der Aktiengesellschaften. Im Vergleich zu Deutschland haben Aktien somit für die amerikanischen Bürger eine größere Bedeutung und insgesamt ist die Bevölkerung gegenüber Aktientiteln auch deutlich positiver eingestellt.