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Proto Labs-Aktie: Impulslos nach den Zahlen

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Am vergangenen Freitag legte der Auftragsfertiger Proto Labs seine Zahlen vor. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnten die Erwartungen übertroffen werden. Dennoch notierte die Aktien nahezu unverändert und ging mit 31,09 Dollar aus dem Handel. Damit hat die Aktie seit dem Jahreswechsel rund ein Fünftel an Wert verloren. Von ihrem Allzeithoch (Anm.: wurde am 27. Januar 2021 erreicht) bei 251 Dollar ist die Aktie weiterhin Lichtjahre entfernt.

Proto Labs – längst kein Start-up mehr

Proto Labs wurde 1999 von Larry Lukis, einem erfolgreichen Unternehmer und Computerfreak, gegründet. Sein Ziel war es, die Herstellung von Prototypen im Spritzguss aus Kunststoff zu revolutionieren. Seine Lösung bestand in der Automation des traditionellen Herstellungsverfahrens durch die Entwicklung komplexer Software, die mit einem Netz aus Fräsmaschinen und Spritzguss-Pressen kommunizierte. Er vernetzte also die Maschinen so, dass sie Daten austauschen konnte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Kunststoff- und Metallteile konnten in einem Bruchteil der zuvor erforderlichen Zeit produziert werden.

In den darauffolgenden zehn Jahren entwickelte das Unternehmen seine Spritzgussmöglichkeiten weiter, führte ein Express-Verfahren für CNC-Bearbeitung ein und eröffneten Produktionsanlagen in Europa und in Japan. 2014 brachten Proto Labs industriegeeignete 3D-Druckdienste auf den Markt, um Produktentwicklern, Designern, Ingenieuren und Konstrukteuren den Weg von ersten Prototypen bis zur Kleinserienherstellung zu erleichtern.

Spezialist für Kleinserienherstellung

Heute hat sich der US-Konzern komplett auf die Annahme von Aufträgen für Prototypen und Kleinserien spezialisiert. Die Aufträge kommen digital rein und werden extrem schnell bearbeitet. Der Kunde erhält automatisiert innerhalb von Minuten einen Kostenvoranschlag für die Fertigung. Nach Auftragsvergabe werden beispielsweise Kunststoff- und Metall-Prototypen innerhalb weniger Tage, zum Teil sogar innerhalb von nur 24 Stunden fertiggestellt. Anstatt dass Kunden Wochen auf einen Prototyp warten müssen, geht es bei Proto Labs blitzschnell.

Quer durch die Branchen genutzt

Entscheidend für den Unternehmenserfolg ist dabei die Software zur Auftragsverarbeitung und die Schnelligkeit der Lieferung. Proto Labs selbst beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter. Dabei bedient das Unternehmen komplett unterschiedliche Industrien. Die Analysten adressieren dem Markt nachhaltig hohes Wachstumspotenzial.

Proto Labs schlägt Gewinnerwartungen deutlich

Im Startquartal konnte Proto Labs die Umsätze um 1,6% auf 128 Millionen Dollar steigern. Damit wurden die Erwartungen der Analysten leicht um 3,32 Millionen Dollar (Quelle: Seeking Alpha) übertroffen.

Dabei wurden rund 79% der Umsätze in den USA erzielt und der Rest in Europa. Das überschaubare Japan-Geschäft wurde bereits im vierten Quartal 2022 eingestellt. Die Entwicklung in den einzelnen Regionen war stark unterschiedlich: Während die Umsätze in den USA um 4% wuchsen, reduzierten sich die Erlöse in Europa um 6%.

Der Nettogewinn für das erste Quartal 2024 betrug 0,40 Dollar pro Aktie. Das lag 33% über dem Niveau des Vorjahresquartals und 9 Cent über den Prognosen der Wallstreet-Analysten.

Ein Blick hinter die Kulissen

Proto Labs berichtet über Einnahmen in vier Marktsegmenten: Spritzguss, CNC-Bearbeitung, 3D-Druck und Blech: Der Spritzguss machte rund 41% des Gesamtumsatzes des Unternehmens (52,7 Mio. Dollar) aus und zeigte im Jahresvergleich ein Umsatzwachstum von 1%. Im Segment CNC-Machining kletterte der währungsbereinigte Umsatz um 3% auf 49,9 Millionen Dollar, während das Segment Blech um 16% auf 3,6 Millionen Dollar zusammenschmolz. Im Zukunftsmarkt mit 3D-Druck verharrten die Erlöse unterdessen mit 21,6 Millionen Dollar auf dem Niveau des Vorjahres. Damit stand der 3D-Druck für 16,8% der Gesamtumsätze.

Fazit: Der gesamte Börsenwert liegt bei 794 Millionen Dollar, das Kurs-Gewinn-Verhältnis für dieses Jahr beträgt auf Basis der aktuellen Analystenschätzungen (Quelle: Seekingalpha) 19, das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei 1,54. Grundsolide ist derweil die Bilanz: Der Konzern ist schuldenfrei und sitzt auf einem Cash-Berg von 112,9 Millionen Dollar. Dass die Aktie nicht stärker durchstartet, dürfte an dem verhaltenen Wachstum liegen. Für das laufende Geschäftsjahr peilt Proto Labs lediglich ein Umsatzwachstum zwischen 0% und 6% an.