Aktienanfänger: 10 vermeidbare Anlagefehler

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Gerade für Aktieneinsteiger gibt es viele Stolperfallen und Fehlerquellen. Bedenken Sie, dass jeder Aktionär seinen eigenen Weg gehen muss. Sie werden im Laufe der Zeit Ihr Fahrwasser finden.

Denken Sie bei jedem hier vorgestellten Fehler kurz darüber nach. Trifft das auf Sie und Ihre Situation zu? Vielleicht haben Sie gute Gegenargumente. Solange Sie mit Ihrem Tun erfolgreich sind, spricht nichts gegen Ihre Vorgehensweise. Aber es gibt Punkte, bei denen sich alle einig sind, dass es keine gute Strategie ist.

Die Top 10 der häufigsten Anlagefehler:

1. Aktienhandel ohne Grundkenntnisse

Besonders für Einsteiger gilt: Unterschätzen Sie den Aktienhandel nicht. So leicht wie Ihr Nachbar oder Kollege es Ihnen verkaufen will, ist es am Ende nicht und schließlich geht es um Ihr Geld. Informieren Sie sich über die Grundbegriffe und wichtigsten Regeln des Aktienhandels und der Börse. So bleiben Ihnen böse Überraschungen in Form von unerwarteten Kosten und Verlusten erspart.

2. Kredit gegen Aktie

Auf keinen Fall sollten Sie mit geliehenem Geld in Aktien investieren. Egal, ob das Kapital von einem Bankkredit oder einem Darlehen Ihrer Eltern oder eines guten Freundes kommt. Das Risiko großer Verluste liegt in diesem Fall zu hoch. Geld für Investitionen müssen Sie übrig haben. Sie dürfen es an keiner anderen Stelle benötigen! Wenn Sie noch nicht genügend Startkapital besitzen, sparen Sie es zunächst an. Bis dahin bleibt Ihnen genügend Zeit, um sich die nötigen Grundkenntnisse anzueignen.

3. Empfehlungen blind vertrauen

Oft kommen Aktientipps gerade von Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen. Vertrauen Sie diesen und anderen Experten nicht blind. Informieren Sie sich gründlich über die Aktien. Suchen Sie am besten nach Informationen, die gegen diese Aktien sprechen. Je weniger Negatives Sie finden, desto seriöser scheint die Empfehlung zu sein. Fragen Sie sich: Passt diese Aktie zu mir und in mein Depot?

4. Alles auf eine Aktie setzen

Investieren Sie nicht Ihr gesamtes Startkapital in eine Aktie. Es ist zwar richtig, dass Sie theoretisch mehr Gewinn realisieren können, wenn diese Aktie eine „Dauer-Boom-Aktie” ist. Die Gefahr ist jedoch größer, dass Sie bei Kurseinbrüchen größere Verluste erzielen, als wenn Sie Ihr Kapital auf verschiedene Branchen und Aktien verteilt hätten. Achten Sie darauf, dass Ihre Streuung in Aktien nicht zu gering ausfällt. 8 bis 10 verschiedene Aktien sollten Sie mindestens in Ihrem Depot verwalten.

5. Aktienhandel ohne Strategie

Machen Sie Ihren Aktienhandel nicht zu einem reinen Glücksspiel. Wählen Sie Ihre Aktien mit Bedacht aus und verfolgen Sie Ihre Strategie über einen längeren Zeitraum. Wechseln Sie nicht ständig Ihre Strategie. Zu häufige Aktienkäufe und –verkäufe schmälern am Ende Ihren Gewinn. Bedenken Sie das bei Ihrer Strategie. Fragen Sie sich vor dem Aktienkauf immer: Warum gerade diese Aktie und warum gerade jetzt?

6. Kein Ausdauervermögen

Spekulieren Sie nicht mit Aktien, wenn Sie das Geld kurzfristig für etwas anderes benötigen. Wenn Sie Ausdauervermögen besitzen, tolerieren Sie Kursrückgänge und realisieren am Ende, nach 10 oder 20 Jahren Ihre erwünschte Rendite. Auf lange Sicht profitieren Aktionäre viel mehr von steigenden Kursen und Dividendenaussschüttungen, als Anleger, die bei der kleinsten Kurssteigerung handeln.

7. Verluste tatenlos hinnehmen

Wenn Sie Ausdauer haben, schauen Sie nicht tatenlos zu, wie Ihre Aktie immer weiter ins bodenlose stürzt. Bevor Sie die Aktie kaufen, überlegen Sie sich, welches Ihre unterste Schmerzgrenze ist und setzen dort eine Stopp-Loss-Marke. Steigt der Aktienkurs, heben Sie die Stopp-Loss-Marke kontinuierlich an. So schützen Sie sich vor unkalkulierten Verlusten.

8. Aktien zu teuer einkaufen

Kaufen Sie keine Aktien, die teuer sind, selbst wenn die Aktie für Sie reizvoll erscheint. Achten Sie immer auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei Aktien, bevor Sie diese kaufen.

9. Aktien ungünstig verkaufen

Verkaufen Sie Ihre Aktien nicht zu ungünstig. Das heißt, weder zu einem ungünstigen Zeitpunkt noch zu einem zu niedrigem Kurs. Wenn Sie sich zum Beispiel vornehmen, die Aktie nach 5 Jahren mit einer bestimmten Rendite zu verkaufen, legen Sie sich nicht auf den Zeitpunkt und die Renditevorstellung fest. Erreicht die Aktie nach 4 Jahren eine höhere Rendite, verkaufen Sie zu diesem Zeitpunkt. Werden Sie nicht zu gierig, sondern behalten Sie Ihre ursprüngliche Erwartung im Auge.

10. Dividenden vernachlässigen

Berechnen Sie in Ihre Rendite auch Dividendenausschüttungen mit ein. Vernachlässigen Sie diese Zahlungen nicht. Reinvestieren Sie solche Beträge direkt in Aktien, so können Sie die Rendite weiter steigern. Dies macht dann Sinn, wenn die Aktienposition so groß und damit die Dividendenausschüttung so hoch ist, dass die Transaktionskosten bei der Reinvestition diese nicht vollständig aufbrauchen.

Manches ist einfacher gesagt als getan. Gerade deshalb lassen sich nicht alle Fehler immer vermeiden. Solange Sie bereit sind Ihre Verluste zu analysieren und aus Ihren Fehlern zu lernen, waren es langfristig gesehen keine wirklichen Fehler, sondern hilfreiche Lektionen. In diesem Sinne: Viel Erfolg mit Ihren Aktien und beim Aktienhandel!